Berlin will neuen Versuch für öffentliches WLAN starten
Berlins Oberbürgermeister Klaus Wowereit plant einen neuen Anlauf bei dem Versuch, Berlin zumindest teilweise mit einem frei zugänglichen WLAN auszustatten. Dies geht aus den Richtlinien des Senats hervor, die er am Donnerstag dem Parlament vorstellte. Es wäre nicht der erste Versuch und ob er gelingt, ist fraglich.
Das Vorhaben wird dabei umfassend formuliert. Gewünscht sei ein „landesweites gebührenfreies WLAN“, so zitiert der Tagesspiegel aus den Richtlinien. Tatsächlich schränkte der für das Projekt zuständige Senatskanzleichef Björn Böhning aber ein, dass man „ein Netz an zentralen Orten innerhalb des S-Bahn-Ringes etablieren“ wolle – also schon nicht mehr das gesamte Stadtgebiet abdecken will. Vorerst sollen ohnehin nur Orte versorgt werden, die ein hohes Touristenaufkommen aufweisen oder von Unternehmen genutzt werden, die ihrerseits von einem freien Internetzugang profitieren würden.
Zur Umsetzung des Bestrebens habe man sich bereits mit Motorola über etwaige Möglichkeiten ausgetauscht, heißt es. Gespräche mit weiteren Anbietern sollen folgen. Ein Modell wie in London, wo der Netzbetreiber O2 anlässlich der Olympischen Sommerspiele das größte freie WLAN Europas aufbauen will, wird angestrebt. Ob das umsetzbar ist, wird aber davon abhängen, ob die Bezirke in das Projekt einsteigen wollen und ob sich private Investoren finden lassen. Auch eine Kooperation mit privaten Initiativen sei denkbar – im Idealfall soll das WLAN die Stadt also nichts kosten.
Unklar ist, weshalb gerade diesem Anlauf für die Errichtung eines WLANs in Berlin Erfolg beschieden sein soll. Ein früherer Versuch, der auch jetzt erst abschließend ausgewertet wurde, sei laut einem Bericht der Wirtschaftsverwaltung auch daran gescheitert, dass man privaten Betreibern „kein attraktives Angebot unterbreiten [konnte], um unter Nutzung von öffentlicher Infrastruktur ein homogenes und flächendeckendes Netz im Berliner Zentrum aufzubauen.“