Deutsche horten rund 83 Millionen Alt-Handys
Wie aus einer im Auftrag des Branchenverbandes Bitkom durchgeführten Umfrage hervorgeht, hortet im Durchschnitt quasi jeder Bundesbürger ein altes Mobiltelefon. Rund 83 Millionen Altgeräte befänden sich demnach in deutschen Haushalten; im vorvergangenen Jahr seien es mit 72 Millionen noch deutlich weniger gewesen.
Aus der repräsentativen Umfrage geht hervor, dass insgesamt zwei Drittel (66 Prozent) der Verbraucher in Deutschland ein oder mehrere Mobiltelefone zu Hause lagern, die sie nicht mehr benutzen. 18 Prozent der Befragten besitzen sogar zwei ungenutzte Handys oder Smartphones, neun Prozent haben drei Alt-Handys. Immerhin vier Prozent der Befragten gaben an, mehr als vier ungenutzte Mobiltelefone zu besitzen. Insgesamt, so die jährlich durchgeführte Umfrage, lag die geschätzte Zahl der gehorteten Altgeräte um etwa elf Millionen höher als noch im Jahr 2010.
Gründe für die hohe Verbreitung von alten Mobiltelefonen in deutschen Haushalten könnten dabei sein, dass diese nicht über die üblichen Wege entsorgt werden dürfen und viele Anwender sich nicht sicher sind, was sie mit den Altgeräten überhaupt machen wollen. Eine Statistik zum Entsorgungsverhalten der Verbraucher, die ebenfalls im Auftrag des Bitkom erstellt wurde, zeichnet jedenfalls ein sehr durchwachsenes Bild. Demnach machen nur 13 Prozent der Befragten von der Möglichkeit Gebrauch, Altgeräte an den Netzbetreiber zurückzusenden. Weitere sieben Prozent entsorgen ihre Alt-Handys bei kommunalen Sammelstellen; etwas mehr (acht Prozent) spenden die Geräte. Der überwiegende Teil der Befragten hebt die Alt-Handys hingegen auf (30 Prozent) oder verschenkt sie weiter (23 Prozent) und entzieht sie somit dem Wertstoffkreislauf.
Denn auch das betont der Branchenverband Bitkom: Über 80 Prozent der Materialien alter Handys seien wiederverwertbar. Darunter auch wertvolle Metalle wie Gold, Silber und Kupfer sowie seltene Erden. Pro Gerät kämen zwar keine nennenswerten Mengen davon zusammen, in Summe kann daraus aber „ein erheblicher Beitrag zum schonenden Umgang mit knappen Ressourcen werden“, so Bitkom-Vizepräsident Volker Smid.