Knigge-Empfehlungen für Soziale Netzwerke
Der Deutsche Knigge-Rat, der sich nach eigener Aussage mit der Fragestellung zeitgemäßer Umgangsformen auseinandersetzen will, hat einen Leitfaden für den Umgang mit Sozialen Netzwerken herausgegeben. Das kurze Papier stellt allerdings nicht viel mehr als eine Zusammenfassung des gesunden Menschenverstandes dar.
Prominentestes Gründungsmitglied des Knigge-Rates ist Moritz Freiherr Knigge, ein Nachfahre des Schriftstellers Adolph Freiherr Knigge, dessen Werk „Über den Umgang mit Menschen“ als „Knigge“ in das Bewusstsein der Deutschen überging und seitdem (über die eigentliche Intention des Autors hinaus) als Benimmbuch gilt. Der Knigge-Rat selbst will in der Tradition des Knigge aktuelle Empfehlungen für Werte und Umgangsformen geben, die auch auf aktuelle Problemstellungen angewendet werden können. In dieser Absicht wurde bereits 2010 ein Leitfaden für den Umgang mit „Social Media“ veröffentlicht.
Pünktlich zum Jahreswechsel ergänzt der Rat seine Empfehlungen nun auch um einen „Privacy Knigge“ (PDF), der Eckpunkte zum Verhalten in Sozialen Netzwerken auflistet. Das 7-Punkte-Papier fasst dabei im Wesentlichen nur zusammen, was man allerorts lesen kann, wenn es um den bedachten Umgang mit Facebook und Co geht. In Kurzform heißt das, dass die folgenden Regeln empfohlen werden:
- Alle Sicherheitseinstellungen aktivieren
- Bilden Sie Freundeskreise
- Schützen Sie bei jedem Eintrag ihre Privatsphäre
- Prüfen Sie Ihre privaten Fotos
- Ihre Persönlichkeit verdient Schutz
- Achten Sie auf Vertraulichkeit
- Löschen Sie aktiv unerwünschte Einträge
Wer sich sonst keiner Knigge-Umgangsformen rühmen kann, bekommt also ein weiteres Betätigungsfeld. Oder, um es treffend wie Linus Neumann (Netzpolitik) zu sagen: „Gut, dass sich da mal jemand drum gekümmert hat.“