Leichte Trendwende bei Nokia erkennbar
Die vor knapp einem Jahr eingeleitete Umstrukturierung bei Nokia scheint allmählich erste positive Auswirkungen zu haben, wenn auch in bescheidenem Umfang. Dies zumindest geht aus der vor wenigen Stunden veröffentlichten Bilanz für das vierte Quartal 2011 sowie das gesamte vergangene Jahr hervor.
Zwar muss man für den Zeitraum Oktober bis Dezember 2011 einen Verlust von 1,076 Milliarden Euro sowie einen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum erneut geringeren Umsatz in Höhe von 10,005 Milliarden Euro ausweisen, in anderen Punkten ist jedoch eine langsame Erholung erkennbar. Denn sowohl bei Feature Phones als auch bei Smartphones konnte man gegenüber den beiden Vorquartalen weiter zulegen.
Insgesamt konnte Nokia im letzten Vierteljahr 113,5 Millionen Handys ausliefern, davon 19,6 Millionen Smartphones. Insgesamt betrug die Zahl der abgesetzten Handys im letzten Jahr 417,1 Millionen, ein Minus von acht Prozent gegenüber 2010. Der durchschnittliche Verkaufspreis ging um elf Prozent von 64 auf 57 Euro zurück. Bei Smartphones betrug der Absatzrückgang 25 Prozent auf 77,3 Millionen Exemplare, der Durchschnittspreis blieb mit einem Minus von drei Prozent – von 144 auf 140 Euro – aber fast stabil.
Über das gesamte Jahr betrachtet ging der Umsatz um neun Prozent auf 38,659 Milliarden zurück, der Verlust betrug insgesamt 1,488 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor hatte man noch einen Gewinn von rund 1,3 Milliarden Euro vorweisen können.
Unternehmenschef Stephen Elop zeigt sich dennoch zufrieden. Insbesondere im vierten Quartal 2011 habe sich gezeigt, dass die gestarteten Veränderungen richtig gewesen seien. Die beiden ersten Smartphones auf Basis von Windows Phone 7 – das Lumia 710 und Lumia 800 – habe man zusammen mehr als eine Million mal ausliefern können, Analysten hatten hier erst vor wenigen Tagen auf 1,3 Millionen Geräte getippt. Langfristig betrachtet sei man auf dem richtigen Weg, so Elop.
Für die kommenden Monate rechnet Nokia mit einer weiteren Erholung, weist aber auch auf den anhaltenden Konzernumbau hin, der auch im letzten Jahr hohe Kosten durch Abfindungen und und ähnliches verursacht hat. Der Geräteabsatz soll allerdings deutlich steigen, nicht zuletzt durch das stärkere Engagement in Nordamerika sowie die Einführung der Lumia-Palette in einigen wichtigen asiatischen Märkten. Insgesamt will man stärker als der Markt wachsen, was nach den deutlichen Verlusten der Vergangenheit reichlich optimistisch klingt.