Netbooks sollen neben Tablets weiter existieren
Netbooks sind seit dem Start der Tablets bereits abgeschrieben, doch wie so oft leben Totgesagte länger als erwartet. Auch im Jahr 2012 werden die kleinen mobilen Begleiter weiter bestehen, es wird nach dem Aussieben bei den Herstellern im letzten Jahr sogar Preissteigerungen geben.
Auf 169 Euro war die unverbindliche Preisempfehlung für ein 10 Zoll großes Netbook im letzten Jahr bereits gefallen, doch dies war wirtschaftlich überhaupt nicht tragbar. Die Konzerne hatten nach Herstellerangaben da nicht mehr nur keine Marge mehr, man subventionierte letztlich die Modelle sogar. Nachdem dieses Prozedere aber einige Hersteller dazu bewegt hat, sich von den Markt zurückzuziehen, sollen im Jahr 2012 weiterhin Netbooks angeboten werden – allerdings weniger und teurer.
Die Hersteller, die letztlich im Netbook-Markt verblieben sind, sind auch verhalten optimistisch. Denn so wie 400 oder 500 Euro teure Tablets gekauft werden, wird es auch weiterhin einen Markt für 200 bis 300 Euro teure Netbooks geben. Der Fokus liegt dabei klar auf den 10-Zoll-Modellen, Varianten mit 12 Zoll waren seit jeher nur eine Nische, die nur einen geringen Anteil an den Verkäufen ausmachte. Dabei wird es nicht die westliche Wohlstandsgesellschaft sein, die den primären Markt für die Netbooks bilden wird, sondern Wachstumsmärkte wie Indien und China. Insbesondere AMD hat sich zuletzt bereits auf diesen Markt fokussiert, der wirtschaftliche Erfolg von „Brazos“ und „Llano“ hat dort seine Wurzeln.
Zum Einsatz kommen werden bei den kommenden Netbooks sowohl Intels neue Atom-Prozessoren als auch AMDs Modelle aus der C- und E-Serie. Dabei war in den Gesprächen zu erfahren, dass die Hersteller 2011 gern noch viel mehr AMD-Modelle gebracht hätten, aber die Lieferbarkeit selbst bei den „Brazos“ wohl weit entfernt von optimal gelegen hat. Bisher galt die Annahme, dass AMD lediglich Lieferprobleme in der Kategorie darüber, Stichwort: „Llano“, hatte. AMDs jüngste Modelle C-60 und E-450 sind in vielen Bereichen anzutreffen, parallel dazu in den meisten Fällen Intels Atom N2800. Diese drei Modelle sollen in den kommenden Monaten die Grundlage der Netbooks bilden, bis es wieder zu einem Refresh kommt – dort dürfte AMD mit „Brazos 2.0“ an der Reihe sein.