Provider beklagen Datenvolumen bei Android-Geräten
Durch das starke Wachstum des Smartphone-Segments geraten immer mehr Betreiber von Mobilfunknetzen in Bedrängnis. Denn der Ausbau der Netze hält in den wenigsten Fällen mit dem Anstieg des produzierten Datenvolumens Schritt.
Dies hat nun auch der der größte japanische Betreiber NTT DoCoMo mehrfach zu spüren bekommen, zuletzt am vergangenen Mittwoch. Wie Reuters unter Berufung auf die Wirtschaftszeitung Nikkei meldet, waren durch eine Überlastung des Netzes zeitweise mehrere Millionen Kunden des Providers „offline“. Als Grund dafür wird eine Android-Applikation für kostenlose Gespräche über das Mobilfunknetz genannt.
Aber nicht nur diese Software soll hohe Übertragungsvolumina erzeugen, auch zahlreiche andere Programme würden das Netz belasten – in einigen Fällen auch ohne Nutzen für den Kunden. Denn zahlreiche Apps sollen im Abstand von drei oder fünf Minuten Kontrollsignale übertragen, auch wenn diese gar nicht genutzt werden.
Deshalb wolle man Google dazu bringen, einige Modifikationen an Android vorzunehmen. Wichtigstes Ziel dabei: Die Datenübertragung auf des Wesentliche beschränken. Dabei hoffe man auf die Unterstützung anderer Netzbetreiber, von denen sich mehrere bereits über das Verhalten des Betriebssystems sowie der dazugehörigen Applikationen beschwert haben sollen, nicht alle jedoch öffentlich.
Die gewünschten Änderungen sollen jedoch nicht nur den Betreibern zugute kommen, auch Google selbst würde nach Ansicht von NTT DoCoMo davon profitieren. Denn weitere Netzausfälle könnten letztendlich auch die Popularität Androids schmälern.
Dem Analysten John Jackson zufolge kommt der Wunsch der Provider zu einem für Google schwierigen Zeitpunkt. Denn noch immer habe man es nicht geschafft, mit Android und dem Ökosystem Umsätze zu generieren, die auch nur Ansatzweise an Apple respektive iOS heranreichen. Zusätzlich drohen den Herstellern von Geräten auf Basis des Betriebssystems weiter steigende Kosten durch Patentstreitigkeiten mit Microsoft oder zumindest Lizenzgebühren.