RIM: Rettung durch Lizenzierung von BlackBerry OS 10?
Einst gehörte BlackBerry-Hersteller Research in Motion (RIM) zur Speerspitze der Branche – mittlerweile wird der Name vor allem mit Negativschlagzeilen in Verbindung gebracht. Um das Ruder noch einmal herumreißen zu können, werden nun offenbar drastische Schritte in Erwägung gezogen.
Nicht nur personell wird sich bei Research in Motion in diesem Jahr einiges ändern: Auch die grundsätzliche Marktstrategie könnte einen gehörigen Wandel erfahren.
Geht es nach aktuellen Gerüchten, so könnte RIM die Einführung seines nächsten mobilen Betriebssystems mit Namen BlackBerry 10 dazu verwenden, einen fundamentalen Paradigmenwechsel zu vollziehen. So soll die neue Plattform nicht nur auf unternehmenseigenen Geräten zum Einsatz kommen, sondern auch dritten Herstellern zur Lizenzierung angeboten werden.
Im Gespräch sind dabei angeblich bereits Branchengrößen wie HTC und Samsung, die, so die Erwägung, von einer solchen Diversifizierung ihrer Portfolios ebenfalls profitieren würden. Ziel sei es dabei, mit BlackBerry 10 ein mit der großen Konkurrenz nicht nur ein featuremäßig ebenbürtiges mobiles Betriebssystem zu führen, sondern auch die Installationsbasis deutlich zu erhöhen.
Zu diesem Zwecke bieten sich weitreichende Kooperationen natürlich an, doch würde ein solcher Schritt mittel- und langfristig bedeuten, dass die eigenen Smartphone- und Tablet-Verkäufe unter Druck geraten könnten, wenn man BlackBerry 10 auf vielen Geräten und eben nicht mehr RIM-exklusiv erhalten könnte. Zudem erscheint es fraglich, ob und wenn ja zu welchen Konditionen große Hersteller wie Samsung oder HTC tatsächlich an der Integration des neuen Betriebssystems interessiert sind.
Doch auch abseits davon dürfte es noch einige Zeit dauern, bis das Gerücht auf eine konkrete Probe gestellt werden wird: Da man sich in der Entwicklung offenbar gehörig verzettelt hat, wird BlackBerry 10 wohl erst Ende des Jahres starten; ein Umstand, der mit zu der prekären Lage von RIM beiträgt.