Acer Aspire S3 im Test: Ultrabook-Preisbrecher mit kleinem Akku
3/4Leistung
Acer setzt bei seinem Einsteigs-Ultrabook ebenso wie die meisten anderen Hersteller der kompakten Geräte auf Intels i5-2467M mit seinen zwei Kernen. Dank Hyper-Threading können – sofern die verwendete Software dies unterstützt – zwei Threads pro Kern gleichzeitig ausgeführt werden, in entsprechenden Situationen ein nicht zu unterschätzender Leistungsvorteil. Der Nominaltakt der CPU beträgt 1,6 Gigahertz, in der Spitze sind durch die Turbo-Boost-Technik aber bis zu 2,3 Gigahertz möglich. Bedingung dafür ist aber, wie schon mehrfach an dieser Stelle erwähnt, dass das thermische Budget nicht ausgereizt ist. Dieses teilen sich die Kerne aber auch noch mit der ebenfalls auf dem gleichen Die verbauten GPU vom Typ Intel HD 3000 und dem drei Megabyte großen Level-3-Cache.
Die integrierte Grafikeinheit versteht sich lediglich auf DirectX 10.1 und verfügt über keinen eigenen Speicher. Somit ist auch auf dem Papier deutlich ersichtlich, dass die Leistung allenfalls für die typischen Büroanwendungen und sehr anspruchslose Spiele ausreicht. Dies gilt generell auch für alle anderen Ultrabooks, da das Konzept den Verzicht auf eine dedizierte GPU vorsieht.
Beim S3 in der Einstiegskonfiguration kommt darüber hinaus ein – je nach Szenario – deutlich bremsendes Element hinzu. Denn während in den teureren Ausstattungsvarianten sowie bei den meisten Konkurrenten ausschließlich SSDs zum Einsatz kommen, verbaut Acer hier eine gewöhnliche Magnetscheibenfestplatte, kurz HDD. Zusätzlich kommt allerdings eine 20 Gigabyte fassende SSD hinzu, die als Cache fungieren und Programmstart somit beschleunigen soll. In Summe erreicht das Gespann aus HDD und SSD aber bei weitem nicht die Übertragungsraten respektive Startzeiten, die bei einer reinen SSD-Lösung üblich sind. Verantwortlich dafür dürfte in erster Linie aber die von Hitachi stammende und 320 Gigabyte fassende HDD sein, die in der Spitze lediglich rund 85 Megabyte pro Sekunde erreicht.
Immerhin kann die Festplatte – anders als der vier Gigabyte große Arbeitsspeicher – ausgetauscht werden. Der RAM ist hingegen fest verlötet, eine Möglichkeit zur Erweiterung, wie Toshiba sie beispielsweise beim Satellite Z830 vorsieht, gibt es nicht. Ebenfalls nicht umgangen werden kann die Bestückung mit Schnittstellen. In diesem Punkt schafft Acer es im negativen Sinne, mit Apples MacBook Air gleichzuziehen – Acer hat sich auf das absolute Minimum beschränkt. Denn zur Nutzung stehen lediglich zwei USB-2.0-Ports, eine HDMI-Schnittstelle sowie ein kombinierter Audio-Ein- und Ausgang bereit. Sowohl auf einen analogen Grafikausgang als auch auf eine Ethernet-Schnittstelle muss man verzichten.
Keine Wunder darf man bei der Multimediaausstattung erwarten. Die Stereolautsprecher lassen tiefe Frequenzen fast vollständig vermissen, bei hoher Lautstärke leidet die Qualität weiter. Im direkten Vergleich zu anderen Geräten ähnlichen Ausmaßes kann sich das Aspire S3 aber über dem Durchschnitt platzieren. Leider gilt dies nicht für die Webcam, die mit ihren 1,3 Megapixeln schnell zu Artefaktbildung und Bildrauschen neigt.
Auch wenn die Gesamtleistung des Aspire S3 nicht sonderlich hoch ausfällt: In Kombination mit dem 38-Wattstunden-Akku reicht es dennoch nicht für rekordverdächtige Laufzeiten, im Gegenteil. Im Energiespartest des Battery Eater erreicht das Notebook lediglich rund drei Stunden und damit den vorletzten Platz in unserer Rangliste. Im Classic Test, bei dem nahezu die volle Leistung abgerufen wird, werden rund eineinhalb Stunden Laufzeit erreicht, ebenfalls keine Bestleistung. Und auch der noch junge Powermark spricht eine deutliche Sprache: Je nach Szenario muss das Aspire S3 nach gut 80 bis etwa 120 Minuten wieder an die Steckdose.
In puncto Wärmeentwicklung und -abfuhr fallen die Ergebnisse deutlich besser aus. Zwar erwärmt sich das Gehäuse im Leerlauf auf bis zu 28 Grad, dies ist aber in erster Linie auf den vermutlich bewusst zurückhaltend arbeitenden Lüfter zurückzuführen. Zwar dreht dieser permanent, ist aber meist kaum zu vernehmen. Erst unter voller Last wird das Arbeitsgeräusch deutlich präsenter, ist aufgrund der durchaus angenehmen Frequenz aber weit davon entfernt, zu störend zu sein. Dass die Kühllösung dennoch vernünftig funktioniert, zeigen die Messwerte: Die CPU erreicht Spitzenwerte von 77 Grad Celsius, das gleiche Modell wird in anderen Notebooks deutlich wärmer. Das Gehäuse erwärmt sich zwar punktuell bis zu knapp 35 Grad, von unangenehmen oder gar gefährlichen Werten ist man ein ganzes Stück entfernt.
Display
Angesichts des Preises sowie unseren bisher bei anderen Ultrabooks gewonnen Eindrücken überrascht es nicht, dass das Display des Aspire S3 schlicht und ergreifend als schlecht einzustufen ist. Zustande kommt diese Bewertung hauptsächlich die die spiegelnde Oberfläche in Kombination mit der geringen maximalen Helligkeit von 236 Candela pro Quadratmeter sowie durch den deutlich unterdurchschnittlichen Kontrast von 188:1.
Immerhin können die Blickwinkel halbwegs überzeugen, in der Horizontalen bleibt die Darstellung relativ lange stabil. Dem gegenüber stehen dann allerdings wieder schlechte Resultate bei den Farbraumabdeckungen sowie der Helligkeitsverteilung. Bei letzterer liegen zwischen dem hellsten – unten links – sowie dem dunkelsten – oben rechts – Bereich 15 Prozent respektive 32 Candela pro Quadratmeter. Selbst mit bloßem Auge sind diese Unterschiede bei eingeschaltetem Display sichtbar.