NZXT Phantom 410 im Test: Das Erfolgsmodell auf Schrumpfkur

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Sven Scharpe
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Fazit

Das NZXT Phantom 410 wird es nicht leicht haben der Erfolgsspur seines großen Bruders zu folgen. Die Verarbeitung gibt zwar grundsätzlich keinen Grund zur Klage, dafür knarzen die Kunststoffanbauteile wie ein altes Segelboot, ein wenig dickeres Material oder einige Verstrebungen könnten hier Wunder bewirken. Die Befestigungsmechanismen darf man getrost als NZXT-Standard bezeichnen, da sie in identischer Form faktisch auch in jedem anderen aktuellen Gehäuse des Herstellers zu finden sind. Wirklich daran auszusetzen haben wir nichts, zwar dürfte der Halt für die 5,25"-Geräte etwas besser sein aber um dieses Ziel zu erreichen, kann man leicht mit den beilegenden Rändelschrauben nachhelfen.

Bei den Betriebstemperaturen kann der Midi-Tower dann rundherum überzeugen, werden doch durch die Bank sehr gute Werte erreicht. Erkauft werden diese Temperaturen allerdings durch eine relativ hohe Lärmbelastung, die unter 5 Volt gerade noch erträglich und bei 12 Volt schlicht inakzeptabel ist. Dazu gesellt sich der Umstand, dass zwei von drei Lüftern mit störenden Nebengeräuschen aufwarten, die sich mit Erhöhung der Drehzahl noch verstärken. Ebenfalls unverständlich ist der Verzicht auf Staubfilter, bei einem Gehäuse, das gut 90 Euro kostet, darf man diese durchaus erwarten! Überhaupt bekommt man bei näherer Betrachtung des Phantom 410 den Eindruck, dass der Hersteller im Vergleich zum großen Phantom nicht nur bei der Größe gespart hat.

NZXT Phantom 410
NZXT Phantom 410

So fehlt, neben den bereits erwähnten Staubfiltern, auch der Magnet an der Frontklappe. Dieser wurde gegen einen billig wirkenden Druckverschluss aus Plastik getauscht, was dem angepeilten Verkaufspreis ebenfalls nicht angemessen ist. Auch die stufenlose Mehrkanal-Lüftersteuerung des großen Bruders ist dem Rotstift zum Opfer gefallen und wurde durch ein 1-Kanal-Modell ersetzt. Das alleine wäre in dieser Preisklasse durchaus noch vertretbar gewesen, allerdings können die angeschlossenen Ventilatoren nun auch nicht mehr stufenlos, sondern lediglich noch in drei festen Stufen geregelt werden.

Letztlich spricht, abgesehen vom Design, nicht wirklich viel für eine Anschaffung des NZXT Phantom 410. Unter der schönen Schale verbirgt sich alles in allem nur ein durchschnittlicher Midi-Tower, da bietet die Konkurrenz zum Teil für weniger Geld mehr. Der Hersteller würde gut daran tun das Gehäuse noch einmal einer gründlichen Überarbeitung zu unterziehen. In erster Linie sollten etwas hochwertigere Lüfter und Staubfilter eingesetzt werden, auch den Anbauteilen aus Kunststoff müsste man die Knarzgeräusche austreiben. Unsere Empfehlung in diesem Fall lautet daher ganz klar: wenn Phantom dann direkt das große Modell! Das NZXT Phantom 410 ist in unserem Preisvergleich in verschieden Farben erhältlich, die Preise beginnen dabei ab knapp 90 Euro.

Das Testmuster für den heutigen Test wurde uns freundlicherweise von Caseking zur Verfügung gestellt.

Preisvergleich

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