Toshiba Satellite Z830 im Test: Intel Ultrabook in der japanischen Interpretation
4/5Display
Das im Z830 verbaute Display kann mit nur einem Wort treffend beschrieben werden: Unterdurchschnittlich. Dies mag aufgrund des ersten Eindrucks, den man von der Anzeige gewinnt, ein wenig erstaunen. Denn auf dem Papier vermittelt sie einen durchaus soliden Eindruck. Eine Diagonale von gut 13 Zoll, die etwas zu geringe Auflösung von 1.366 × 768 Pixeln, dafür aber eine matte Oberfläche. In der Praxis enttäuschen dann aber die Messwerte.
So reicht eine maximale Helligkeit von 310 Candela pro Quadratmeter nur für einen Platz im Mittelfeld, der Unterschied zu Asus' Zenbooks mit ihren mehr als 500 Candela ist deutlich sichtbar. Abgesehen von zwei Punkten am unteren linken Rand ist die Ausleuchtung auch sehr gleichmäßig, aufgrund dieser beiden Ausreißer liegt die Homogenität am Ende dann aber doch nur bei 87 Prozent.
Schlechte Resultate offenbart auch die Messungen der Farbraumabdeckungen sowie des Kontrastes. Während erstere sich je nach angewendetem Standard zwischen 53 und 77 Prozent bewegen, erreicht letzterer lediglich ein Verhältnis von 177:1. Passend zu diesen schlechten Ergebnissen präsentierten sich auch die Blickwinkel, die relativ gering ausfallen, bevor es zu verfälschten Darstellungen kommt. Insbesondere in der Vertikalen ist wenig Spielraum vorhanden.
Negativ fällt zusätzlich auf, dass die Unterteilung der acht einzelnen Helligkeitsstufen sehr unterschiedlich ausfällt. So beträgt der Sprung von Stufe zwei zu drei etwa 25 Candela, von fünf zu sechs etwa 80. Eine Feinjustierung ist so nur schwer möglich.
Tastatur & Touchpad
Optisch weicht Toshiba in puncto Tastatur zumindest teilweise von der Konkurrenz ab. Zwar setzt man auch bei den Japanern auf das sogenannte Chicklet-Design mit Stegen zwischen den einzelnen Elementen. Die Abweichungen betreffen dabei aber die Beschriftung, bei der man auf eine sehr eigene Schriftart und Darstellung setzt. Zwar ist diese in allen Fällen sehr eindeutig, wodurch kaum Fragen in der Bedienung aufkommen, in Summe wirken einige Tasten allerdings sehr überladen. Definitiv schlecht gewählt ist allerdings der graue Farbton der Piktogramme für die Sonderfunktionen. Bei Tageslicht kommt es hier zwar zu keinen Problemen, bei nicht optimalen Lichtverhältnissen muss man allerdings schon etwas genauer hinschauen.
Die integrierte Tastaturbeleuchtung hilft hier leider nicht weiter. Generell ist es lobenswert, dass Toshiba ein solches Komfortmerkmal verbaut, andererseits ist die Umsetzung reichlich unbefriedigend. Denn die Ausleuchtung der einzelnen Tasten ist sehr unterschiedlich, gerade bei breiten Beschriftungen sind große Helligkeitsunterschiede festzustellen. Und leider hat man auch auf eine Intensitätsanpassung verzichtet, der Nutzer kann lediglich zwischen „ein“, „aus“ und „Timer“ wählen.
Dafür kann die Tastatur beim Schreibkomfort nahezu vollständig überzeugen. Zwar könnte der Hub minimal größer ausfallen, dieses Manko wird aber durch den sehr guten und bei allen Tasten fast identischen Druckpunkt mehr als ausgeglichen. Besonders gut gefällt auch die Größe der Tasten – zahlreiche Anbieter konzipieren gerade die Funktions- oder Sondertasten deutlich zu klein.
Das Touchpad bietet eine ausreichende Größe und kann im Zweifelsfall über ein direkt darüber verbaute Taste abgeschaltet werden, um ungewollte Befehle auszuschließen. Die Gleiteigenschaften der leicht angerauten Oberfläche sind durchaus gut, die Erkennung von Eingaben sogar sehr gut. Auch Zwei-Finger-Gesten werden präzise erkannt, mit drei Fingern kann ein vorher definiertes Programm gestartet werden. Damit dies nicht unfreiwillig geschieht, muss dieses Kommando über eine Dauer von etwa eineinhalb Sekunden ausgeführt werden. Auch die im rechten und unteren Bereich eingerichteten Scroll-Bereiche überzeugen, eine Markierung dieser auf dem Touchpad fehlt allerdings. Die unterhalb verbauten Eingabetasten lassen sich sowohl außen als auch in der Mitte problemlos nutzen, weisen allerdings einen zu stark ausgeprägten Druckpunkt auf.
Gehäuse
Bei der Wahl des Gehäusematerials geht Toshiba einen eigenen Weg und unterscheidet sich so von den meisten anderen direkten Konkurrenten. Denn statt auf Aluminium zu setzen findet Magnesium großflächig Verwendung. Damit erreicht Toshiba eine nochmalige Gewichtsreduzierung, aufgrund der geringeren Verwindungssteife muss der Hersteller dafür aber auf einige „Tricks“ zurückgreifen – wenn auch nicht immer mit Erfolg. Denn um Verformungen vorzubeugen, kommt im Inneren eine Art Wabenstruktur zum Einsatz.
Dennoch lassen sich zahlreiche Elemente des Z830 schon mit sehr geringem Krafteinsatz verformen, insbesondere bei Deckel und Handballenablage ist dies auffällig. Immerhin überzeugt die Verarbeitungsqualität in weiten Teilen. Abgesehen von den Übergängen zwischen Scharnieren und Deckel sind die Spaltmaße identisch, scharfe Kanten oder Grate sind nirgends vorzufinden. Die Scharniere halten das Display sicher in der gewünschten Position, lassen aber dennoch das Anheben mit einer Hand zu.
In puncto Optik setzt Toshiba auf ein edel wirkendes Titangrau, sowohl beim Deckel als auch bei nahezu allen anderen Gehäuseteilen. Einzig die in Silber gehaltenen beiden Scharniere sowie der Unternehmensschriftzug weichen hier ab und wirken so als gut platzierte Eyecatcher. Im Innenraum kommt dieser Farbton einzig bei den unterhalb des Touchpads verbauten Tasten zum Einsatz, ansonsten dominiert auch hier (abgesehen von der schwarzen Tastatur) Titangrau. Das Design kommt anders als bei den meisten anderen bisher vorgestellten Ultrabooks nicht keilförmig daher. Die Dicke ist an fast allen Punkten identisch, was einerseits für ein sehr eigenständiges Erscheinungsbild sorgt, andererseits aber auch ein Stück weit nüchtern wirkt.
Punktabzug gibt es für das umständliche Entfernen der Unterseite. Denn während man 13 gewöhnliche Kreuzschrauben noch problemlos Herausdrehen kann, dürfte man dann aber an der letzten, mittig unter dem Gummifuß versteckt verbauten Spezialschraube scheitern. Somit wird das Austauschen von Speicher oder SSD unnötig erschwert.
Optionen
Derzeit ist das Toshiba Satellite Z830 in Deutschland nur in der hier getesteten Ausstattungsvariante 10J verfügbar. Im europäischen Ausland sind auch Konfigurationen mit Intel-i3-CPUs (unter anderem 10N) oder größerem Arbeitsspeicher (sechs Gigabyte, 10U) verfügbar.