AMD Radeon HD 7900: Detaillierter Blick auf neue Grafikkarten

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Wolfgang Andermahr
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Fazit

Die Radeon-HD-7900-Serie von AMD führt ihren gelungene Ersteindruck auch nach diesen erweiterten Tests fort und macht einen durchweg guten Eindruck. Die Karte setzt weiterhin wenig atemberaubende Highlights, kommt aber auch ohne echte Schwächen daher – und genau das ist die Stärke der Tahiti-Produkte.

Loben müssen wir AMD für die Verbesserungen der Bildqualität. Den anisotropen Filter haben wir uns schon detailliert im Launch-Review der Radeon HD 7970 angesehen und in diesem Artikel folgt das in einem Preview-Treiber freigegebene Super-Sampling-AA für DirectX 10 sowie DirectX 11. Es funktioniert gleich gut wie auf einer GeForce-Karte und liefert daher meistens ein sehr gutes Bild ab, das dem klassischen MSAA weit überlegen ist. Dass das SSAA in manchen Titeln das Bild unscharf werden lässt, liegt in den DirectX-Spezifikationen begründet, wobei AMD sicherlich die Kompatibilität weiter verbessern kann. Erfreulicherweise funktioniert das Adaptive-AA dagegen durchgängig und glättet oftmals besser als das klassische Anti-Aliasing. In Sachen Bildqualität sind die AMD-GPUs somit näher an die Nvidia-Pendants heran gerückt, können schlussendlich aber noch nicht ganz aufschließen. So vermissen wir zum Beispiel noch ein flexibleres SSAA (SSAA-Samples getrennt von den MSAA-Sample konfigurierbar) und das Thema „Downsampling“ scheint bei AMD noch überhaupt nicht angekommen zu sein.

Wem das Referenzdesign der Radeon HD 7970 oder der Radeon HD 7950 zu laut sein sollte, der kann, ohne einen Cent ausgeben zu müssen, die Lautstärke mit normalen „Hausmitteln“ reduzieren. Die Lüftersteuerung hat noch viel Verbesserungspotenzial, was sich jeder innerhalb von ein paar Minuten problemlos zu Nutze machen kann. Wer sich noch einen Schritt weiter traut, kann die Spannung der GPU reduzieren und senkt damit nicht nur die Lautstärke immens, sondern ebenso die Leistungsaufnahme – beide Radeon-HD-7900-Karten scheinen dort viel Potenzial aufzuweisen, das nicht ungenutzt bleiben sollte.

Darüber hinaus hat die Graphics-Core-Next-Architektur einen guten Eindruck beim GPU-Computing hinterlassen, die in dieser Disziplin der Vorgängergeneration und ebenfalls Nvidias aktuellen GF1xx-Produkten überlegen ist. Die Geschwindigkeit ist beinahe durchweg deutlich höher und der Programmcode scheint nun weniger Optimierungen zu benötigen, um die gewünschte Leistung zu bringen.

PCIe 3.0 bringt bei heutigen Anwendungen dagegen keinen Vorteil, weswegen Besitzer älterer PCIe-2.0-Mainboards sich keine Sorgen machen müssen: Es wird noch einige Zeit vergehen, bis die Bandbreite des alten Standards nicht mehr ausreichend ist. Selbst PCIe 1.1 hält auch heute in der Regel noch mit.

Wie mit PCIe muss es auch nicht unbedingt die schnellste CPU sein, um eine Radeon HD 7970 auszulasten. Diese sollte durchaus der Oberklasse entspringen, mehr ist aber nicht nötig - das zeigen unsere Skalierungstests.

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