AMD Radeon HD 7900: Detaillierter Blick auf neue Grafikkarten
2/13Wie leise ist möglich?
Das Referenzdesign der Radeon HD 7950 und vor allem das der Radeon HD 7970 ist nicht gerade leise. Die wohl beste Lösung des Problems ist natürlich der Kauf eines anderen Kühlers, der jedoch bezahlt werden muss. Es geht mit den „üblichen Hausmitteln“ aber auch kostenlos und auch dieser Eingriff ist durchaus zu hören.
Die einfachste Möglichkeit ist dabei eine Änderung der Lüfter-Regelkurve, die auf beiden Radeon-HD-7000-Probanden sehr „Temperatur-freundlich“ eingestellt ist - d.h. zu Gunsten einer niedrigen Temperatur dreht der Lüfter früh sehr hoch.
Eine andere Variante ist, die Grafikkarte von einem zusätzlichen Lüfter anzublasen, eine dritte, die GPU-Spannung zu reduzieren. Welche Lösung die beste ist, wollen wir an dieser Stelle herausfinden. Auch einen sinnvollen „Kombi-Betrieb“ aller Möglichkeiten schauen wir uns an.
Manuelle Lüftersteuerung
Beide Radeon-HD-7900-Karten kommen mit einer Lüftersteuerung daher, die zwar für niedrige Temperaturen, im gleichen Atemzug aber für eine hohe Lautstärke sorgt. So bleibt die Tahiti-GPU auf beiden Grafikkarten unter der 80-Grad-Marke, was aus unserer Sicht völlig unnötig ist.
Wir haben uns als Alternative für eine recht aggressive Variante entschieden, die die Temperaturen knapp unter 90 Grad Celsius halten soll, ohne dass der Lüfter allzu schnell drehen muss.
Auf beiden Testprobanden zeigt die manuelle Lüftersteuerung achtbare Erfolge. So konnten wir die Lautstärke auf der Radeon HD 7970 um zweieinhalb Dezibel auf 52,5 Dezibel reduzieren, was immer noch sehr laut, aber immerhin schonmal hörbar leiser ist. Die Drehzahl des Lüfters reduziert sich von 2.400 Umdrehungen pro Minute auf 2.140 Umdrehungen. In einem Atemzug steigt die GPU-Temperatur auf 89 Grad Celsius an und die Leistungsaufnahme klettert um 19 Watt auf 328 Watt – das ist die negative Kehrseite, die durch die größer werdenden Leckströme bei höheren Temperaturen zu erklären ist.
Auf der Radeon HD 7950 lässt sich die Temperatur um drei Dezibel auf 47 Dezibel reduzieren, wodurch der Lüfter fast schon „angenehm“ wird. Die Lüfterdrehzahl verringert sich von 1.870 auf 1.670 Umdrehungen. Die Temperatur steigt um sechs Grad auf immer noch sehr gute 77 Grad Celsius an und die Leistungsaufnahme erhöht sich nur um drei Watt.
Zusätzlicher Lüfter
Als nächstes setzen wir einen zusätzlichen 120-mm-Lüfter (mit knapp 1.000 Umdrehungen) ein, der die Grafikkarte anpustet. Bei der Radeon HD 7970 können wir so erneut einen kleinen Erfolg erzielen, da die Lautstärke um 1,5 Dezibel auf 51 Dezibel fällt, womit die Radeon HD 7970 nur noch knapp lauter als das Referenzdesign der Radeon HD 7950 ist. Die Lüfterdrehzahl fällt um weitere 100 Umdrehungen pro Minute. Die GPU-Temperatur sinkt um zwei Grad Celsius, die Leistungsaufnahme um drei Watt.
Auf der Radeon HD 7950 hält sich der Erfolg dagegen in Grenzen. Genauer genommen gibt es überhaupt keinen. So zeigt sich die Lautstärke völlig unbeeindruckt von dem erweiterten Luftstrom und die Temperatur fällt nur um ein Grad Celsius. Die Leistungsaufnahme bleibt absolut gleich.
Ein Lüfter, der auf die Grafikkarte bläst, kann also, muss aber nicht bessere Werte liefern. Ausprobieren lautet die Devise. Nicht zu vergessen ist, dass der zusätzlich Lüfter natürlich auch selbst den Geräuschpegel negativ beeinflussen kann.