Deutlicher Gewinnrückgang bei Amazon
Eine eher zwiegespaltene Bilanz hat der Online-Händler Amazon vor wenigen Stunden präsentiert – und dies gleich in doppelter Hinsicht. Denn sowohl im letzten Quartal 2011 als auch im gesamten vergangenen Jahr hat das Unternehmen mehr umgesetzt, gleichzeitig aber auch deutlich weniger verdient.
So betrugen die Einnahmen zwischen Oktober und Dezember mit 17,431 Milliarden US-Dollar gut 30 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Dabei wuchs sowohl das US-Geschäft (plus 37 Prozent) als auch das Auslandsgeschäft (plus 31 Prozent). Wichtigster Bereich war dabei insgesamt die Elektronik-Sparte gefolgt von Medien mit einem Anteil von 62 respektive 34 Prozent. Einen großen Anteil soll dabei die Kindle-Reihe gehabt haben. Laut eigenen Angaben konnte man den Absatz der Geräte um 177 Prozent steigern, das Kindle Fire inbegriffen.
Genaue Zahlen dazu lieferte das Unternehmen nicht, der Einfluss auf Umsatz und Nettogewinn dürfte aber signifikant gewesen sein. Denn dieser fiel mit 177 Millionen US-Dollar deutlich kleiner als im Vorjahreszeitraum (416 Millionen US-Dollar) aus, vermutlich nicht zuletzt aufgrund des subventionierten Verkaufs des Kindle Fire. Dieses sei auch 17 Wochen nach seiner Einführung der beliebteste Artikel des Händlers.
Ein ähnliches Bild bietet die Jahresbilanz. Insgesamt wurden 42 Milliarden US-Dollar eingenommen (plus 36 Prozent). Am stärksten wuchs dabei die Elektroniksparte (plus 66 Prozent), der Handel mit Medien legte hingegen nur um 17 Prozent zu. Der Gewinn ging jedoch um etwa 46 Prozent von 1,152 auf 0,631 Milliarden US-Dollar zurück.
Für das erste Vierteljahr 2012 rechnet Amazon mit einem Umsatz in Höhe von zwölf bis 13,4 Milliarden US-Dollar respektive einem Wachstum von 22 bis 36 Prozent im Vergleich zum ersten Quartal 2011. Das operative Ergebnis (im vierten Quartal 2011 260 Millionen US-Dollar) soll zwischen -100 und 200 Millionen US-Dollar betragen. Aussagen bezüglich der Markteinführung des Kindle Fire in Europa gibt es allerdings nach wie vor nicht. Zuletzt wurde über einen Start im ersten Quartal 2012 spekuliert.