Hitachi erweitert Enterprise-SSD-Portfolio

Update Parwez Farsan
23 Kommentare

Hitachi hat die zweite Generation seiner „Ultrastar“-SSDs mit SLC-NAND vorgestellt, die für den Enterprise-Markt vorgesehen ist. Wie bereits bei der ersten Generation, hat sich Hitachi für die Entwicklung auch dieses mal wieder Intel ins Boot geholt, um von der Expertise in den Bereichen SLC-NAND und SSDs zu profitieren.

So kommt in der „Ultrastar-SSD400S.B“-Familie erstmals in 25 Nanometer Strukturbreite gefertigtes SLC-NAND von Intel zum Einsatz. Zu Wahl stehen dabei 100, 200 oder 400 GB Speicherplatz. Interessanter als die Speicherchips ist jedoch, welchen Controller Hitachi einsetzt. Um welchen Controller es sich genau handelt, konnten wir zwar noch nicht in Erfahrung bringen, er stammt jedoch von LSI. Wer den Markt ein wenig verfolgt, wird beim Stichwort LSI sofort an SandForce denken, denn eben jenen Entwickler von SSD-Controllern hat LSI erst kürzlich übernommen. Und da LSI zumindest bislang noch keinen selbst entwickelten SSD-Controller vorgestellt hat, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um den SF-2500 von SandForce handeln könnte.

Hitachi Ultrastar SSD400S.B
Hitachi Ultrastar SSD400S.B

Ins Bild würde auch passen, dass Intel erst diese Woche selbst ein Solid State Drive mit SandForce-Controller auf den Markt gebracht hat. In der Intel SSD 520 Series kommt zwar die Consumer-Variante SF-2281 zum Einsatz, wesentliche Unterschiede zwischen beiden Controllern gibt es aber nicht. Hier könnte Hitachi vor allem im Hinblick auf die Firmware von Intels Erfahrungen profitieren, gilt sie doch als ein Schwachpunkt der Controller von SandForce. Sollte es sich tatsächlich um einen SandForce-Controller handeln, wird sich auf dem PCB der SSDs auch noch ein Bridge-Chip befinden, denn die Ultrastar-SSDs verfügen über einen SAS-Anschluss mit 6 Gb/s.

Beim sequenziellen Lesen erreichen die SSDs laut Hitachi 536 MB/s, beim Schreiben 502 MB/s. Zudem gibt das Unternehmen bis zu 57.550 IOPS beim Lesen und dauerhaft 25.500 IOPS beim Schreiben an. Die 400-GB-Variante soll sich dank der SLC-Speicherchips mit bis zu 35 Petabyte Daten beschreiben lassen. Über einen Zeitraum von fünf Jahren entspricht dies einem täglichen Schreibvolumen von durchschnittlich 19,2 Terabyte. Zur Ausstattung der SSDs gehören auch Schutzmechanismen gegen Datenverlust bei Stromausfall. Optional sind darüber hinaus SED-Varianten der Laufwerke erhältlich.

Die „Ultrastar-SSD400S.B“-Familie von Hitachi verfügt über eine eingeschränkte Garantie von fünf Jahren und wurde zur Qualifizierung bereits an ausgesuchte OEMs ausgeliefert. Die Produktion größerer Stückzahlen soll im Laufe des ersten Halbjahres 2012 beginnen.

Update

Offenbar gab es bei Hitachis Presseagentur ein wenig Verwirrung. Es handelt sich nicht um einen Controller von LSI, er wird lediglich bei LSI gefertigt, ist aber eine Eigenentwicklung von Hitachi und Intel.