Huawei investiert 6 Mrd. US-Dollar in künftige Produkte
Der chinesische Konzern Huawei, vor allem als Netzwerkausrüster bekannt, soll einem Bericht der LA Times zufolge bei einigen Chipherstellern Aufträge im Wert von circa 6 Milliarden US-Dollar aufgegeben haben. Teil davon sind unter anderem Funkmodule und Prozessoren.
Die für drei Jahre getätigten Investitionen sollen eine „signifikante Steigerung“ gegenüber den aktuellen Verträgen mit den Zulieferern Qualcomm, Broadcom und Avago sein. Am Freitag wurde der Schritt in Los Angeles verkündet. So sollen unter anderem Funkmodule und Prozessoren in die Smartphones und Tablets des Herstellers einfließen. Die drei Konzerne aus Kalifornien sollen Huawei mit „fortschrittlichen Informations- und Kommunikationstechnologien“ versorgen, so Charles Ding, seines Zeichens Corporate Senior Vice President des chinesischen Herstellers. Durch den Deal soll vor allem die lokale Wirtschaft angekurbelt werden, mehrere zehntausend neue Jobs sollen auf diese Weise entstehen.
Vor allem in den USA habe Huawei in den letzten Jahren eine starke Position eingenommen und sich als ernsthafter Konkurrent von Netzwerkausrüster Cisco etabliert. Die Vereinbarung mit den Unternehmen zeige Huaweis Entschlossenheit als lokaler Mitbewerber zu agieren und demonstriere zusätzlich das Vertrauen in die Langzeit-Partnerschaften mit lokal ansässigen Unternehmen. Der Analyst Shaw Wu beschreibt den chinesischen Konzern gegenüber Cisco als „sehr wettbewerbsfähig“. Ein großer Vorteil wären die Kosten. Ebenfalls meisterte Huawei einige Hürden bei Eintritt in den US-Markt: Die amerikanische Bundesregierung habe Beziehungen des Konzerns zum chinesischen Militär und damit einhergehend unfaire Unterstützung befürchtet, was sich bislang aber noch nicht erhärtet habe.
Aktuell ist Huawei der zweitgrößter Anbieter von Telekommunikationsinfrastruktur. Seit 2001 ist der Ausrüster auf dem US-Markt tätigt und kooperierte seitdem mit 280 US-Unternehmen. Christian Anmon, Senior Vice Präsident von Qualcomm, bezeichnete Huawei nach Bekanntgabe des Deals als „wichtigen globalen Kunden“, Broadcom und Avago kommentierten die neuen Vereinbarungen nicht. Ebenfalls unbekannt sind genaue Daten der einzelnen Verträge.