Mehr Umsatz und Gewinn trotz Flut bei Seagate
Gut eine Woche nach Western Digital hat mit Seagate auch der zweite große Hersteller von Festplatten seine Bilanz für die Monate Oktober, November und Dezember 2011 veröffentlicht. Im Gegensatz zum Konkurrenten konnte man aber trotz der thailändischen Flutkatastrophe zulegen.
Denn sowohl Umsatz als auch Gewinn stiegen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum spürbar an. So beliefen sich die Einnahmen auf 3,195 Milliarden US-Dollar, ein Zuwachs um gut 17 Prozent. Gleichzeitig konnte der Überschuss um etwas mehr als 275 Prozent von 150 auf 563 Millionen US-Dollar gesteigert werden. Allerdings ging die Zahl der ausgelieferten Festplatten um vier Prozent von 48,9 auf 47 Millionen Exemplare zurück.
Somit hat der flutbedingte Produktionsausfall sowie die aufgrund der damit einhergehenden Preissteigerung sinkende Nachfrage nach Festplatten nur sehr geringe Auswirkungen auf das Unternehmen gehabt. Und auch die Übernahme von Samsungs Festplattensparte hat nur geringe Auswirkungen auf die Bilanz gehabt. Wie Seagate angibt, lag der Effekt im zweiten Geschäftsquartal 2012 bei fünf Millionen US-Dollar, für das laufende Vierteljahr geht man von 35 Millionen US-Dollar aus. Insgesamt sollen die Einnahmen dann etwa 3,75 Milliarden US-Dollar ausmachen.
Angesichts der guten wirtschaftlichen Ergebnisse stellt sich jedoch die Frage, warum man Mitte Dezember die Garantiezeit für zahlreichen Consumer-Laufwerke verkürzt hat. Zu diesem Zeitpunkt gingen Marktbeobachter davon aus, dass die Effekte der Flut wesentlich höher ausfallen würden. Allerdings dürfte der Hersteller zu diesem Zeitpunkt bereits recht präzise Zahlen vorliegen gehabt haben. Somit bleibt als wahrscheinlichste Begründung nur die wenige Tage zuvor von Western Digital vorgenommen Garantieverkürzung und der quasi nicht mehr vorhandene Wettbewerb auf dem Markt für Consumer-Festplatten.