Microsoft will Internet ohne Plug-ins - zumindest teilweise

Patrick Bellmer
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In einem gestern veröffentlichten Blog-Eintrag hat Microsoft erstmals ein wenig ausführlicher dargelegt, wie man gerade auf akkubetriebenen Geräten künftig beim Surfen im Internet Energie einsparen und gleichzeitig das Netz ein wenig „freier“ gestalten will.

Im Wesentlichen geht es dabei um Plug-Ins, die von zahlreichen Seiten zum korrekten Anzeigen von Inhalten benötigt werden, beispielsweise Flash, Quicktime oder Silverlight. Diese benötigen im Betrieb oftmals ein Vielfaches der Leistung, die eine Plug-in-freie Seite beanspruchen würde. Deshalb werde die Metro-Version des Internet Explorer 10 solche Browser-Erweiterungen nicht mehr unterstützen.

Automatischer Hinweis, dass die Standard-Version des Browsers verwendet werden sollte
Automatischer Hinweis, dass die Standard-Version des Browsers verwendet werden sollte

Wer die in erster Linie für Touch-Geräte wie Tablets gedachte Variante des Microsoft-Browsers verwendet, wird diese für Seiten, die Plug-ins zum fehlerfreien Anzeigen der Inhalte benötigen, nicht mehr verwenden können. In diesen Fällen muss die Standardversion, die es weiterhin geben und die ebenfalls Bestandteil von Windows 8 sein wird, aufgerufen werden. Entwickler von Websites haben allerdings, um den Komfort beim Surfen nicht unnötig zu verringern, die Möglichkeit, im sogenannten Header der Seite eine Art Umleitung zu integrieren.

Enthält der Code den Zusatz „X-UA-Compatible: requiresActiveX=true“ im HTTP-Header oder „<meta http-equiv="X-UA-Compatible" content="requiresActiveX=true" />“ als Meta-Tag, erhalten Nutzer, die die Seite über den Metro-Browser die Möglichkeit, per Klick zum Standard-Browser zu wechseln.

Die Gestaltung eines „freien“ Internets dürfte aber, auch wenn dies so formuliert wird, nur ein oberflächliches Argument sein. Denn Microsoft selbst verwendet auf zahlreichen seiner Seiten selbst Inhalte, die Plug-ins erfordern. In erster Linie dürfte es also darum gehen ein Szenario zu schaffen, in dem beispielsweise Tablets – aber auch Notebooks – lange Laufzeiten abseits der Steckdose erreichen. In der Praxis dürfte man an der Nutzung der Standardfassung des Internet Explorer 10 kaum vorbeikommen.

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