Mozillas „Boot2Gecko“ soll auf dem MWC gezeigt werden
Bereits im vergangenen Sommer wurden erste Pläne bekannt, nach denen die Mozilla Foundation an einem eigenem Betriebssystem arbeiten würde – damals stand man aber noch ganz am Anfang der Planungsphase. Mittlerweile sind diese etwas konkreter.
Denn bereits in der übernächsten Woche will man den derzeitigen Stand auf dem Mobile World Congress in Barcelona zeigen, so Mozillas Chefentwickler Brendan Eich via Twitter. Das man sich für die Mobilfunkleitmesse entschieden hat, dürfte in erster Linie am geplanten Einsatzgebiet von „Boot2Gecko“ – kurz B2G – liegen. Denn anders als zuerst vermutet soll das Betriebssystem nicht auf PCs zum Einsatz kommen, sondern auf Mobilgeräten wie Handys und Tablets.
Als grundlegende Basis dienen dabei Bestandteile, die auch bei Android zum Einsatz kommen, beispielsweise ein Linux-Kernel oder die Programmbibliothek libusb. Mozilla stellt allerdings klar, dass man weder einen Android-Unterbau verwenden würde, noch dass für Googles Plattform entwickelte Programme unter B2G lauffähig sind. Dennoch ist die Nähe zu Google unübersehbar. Denn wie auch bei Chrome OS handelt es sich bei B2G prinzipiell um einen Browser, der als Oberfläche dient. Dementsprechend handelt es sich bei den Programmen nicht um klassische Apps, sondern Web-Anwendungen.
Aber nicht nur das Betriebssystem einschließlich der Gaia UI will man auf dem MWC zeigen, auch Partner sollen dort vorgestellt werden. Um wen es sich dabei handeln könnte, ist vollkommen unklar. Vermutet wird aber, dass insbesondere diverse Mobilfunk-Provider ein starkes Interesse an B2G haben könnten. Denn anders als bei Android/Google und iOS/Apple hätten diese hier mehr Kontrolle über die Plattform und könnten an verkauften Apps mit verdienen.
Der Projekt-Roadmap zufolge befindet sich B2G im Zeitplan. Ob die erste Endfassung aber tatsächlich bereits im zweiten Quartal bereitsteht, ist unbekannt. Derzeit fehlen noch einige wichtige Funktionen oder weisen Fehler auf, unter anderem Bluetooth, NFC, und USB.
Letztendlich entscheidend dürfte jedoch sein, ob Mozilla mit seinem ehrgeizigen Plan auch bei den Hardware-Herstellern punkten kann. Denn mit Android und künftig auch webOS stehen starke Alternativen bereit.