Samsung belegt Rang 3 bei Schmähpreis

Sasan Abdi
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Es gibt Preisverleihungen, mit denen möchten Konzerne lieber nicht in Verbindung gebracht werden. Die von den Nichtregierungsorganisationen Erklärung von Bern (EvB) und Greenpeace vergebenen Public Eye Awards gehören ohne Zweifel dazu.

Kein Wunder, schließlich werden mit den Awards alljährlich im Umfeld des World Economic Forums (WEF) in Davos jene Unternehmen „geehrt“, die sich nach Ansicht der Initiatoren durch Merkmale wie ausbeuterische Arbeitsbedingungen, Umweltsünden, absichtliche Fehlinformation oder Nichteinhalten der Unternehmensverantwortung „hervortun“.

Während der offizielle Public Eye Global Award an die britische Großbank Barclays für deren Spekulation mit Nahrungsmitteln ging, verliehen die separat zur Abstimmung aufgerufenen Webnutzer im Rahmen des Public Eye People's Awards einen Extra-Schmähpreis an Vale – jenen Bergbau-Konzern, der im Amazonasgebiet den umstrittenen Belo-Monte-Staudamm errichtet.

Ein wenig überraschend ist, dass sich auf Rang 3 des öffentlichen Votings der Elektronikhersteller Samsung findet. 19.014 der rund 88.000 Stimmen gingen laut den Initiatoren des Awards an den südkoreanischen Konzern. Dabei wird Samsung vorgeworfen, Produkte „auf dem Buckel“ der Mitarbeiter zu produzieren.

Konkreter lautet die Kritik, dass Samsung in den eigenen Fabriken teils verbotene, hochgiftige Stoffe einsetze, ohne die Arbeiter zu informieren und zu schützen. Mindestens 140 Arbeiter seien deshalb an Krebs erkrankt, mindestens 50 junge Arbeiter seien daran gestorben. Samsung streite „trotz klarer Beweislage“ eine Verantwortung ab und diskreditiere die Erkrankten und Verstorbenen samt ihrer Angehöriger öffentlich. Außerdem habe Samsung eine über 50-jährige Geschichte, die gezeichnet sei von Umweltverschmutzung, Gewerkschaftsunterdrückung, Bestechung und Steuerflucht.

Die Zusammenfassung schließt damit, dass Samsungs Macht in Südkorea so groß sei, dass viele Bürger von der „Samsung-Republik“ reden würden – eine große Anzahl von heftigen Vorwürfen, die in diesem Jahr für den dritten Platz bei der Abstimmung zum Public Eye People's Award sorgte.

Wir danken unserem Leser Tobias für den Hinweis zu dieser News.

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