Abee DX4 im Test: Konkurrenz aus Aluminium für Lian Li

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Sven Scharpe
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Fazit

Das Abee DX4 ist kein Gehäuse, das mit raffinierten Austattungsdetails oder optischen Gimmicks punkten kann, vielmehr stehen Verarbeitungs- und Materialqualität im Mittelpunkt. Egal wie kritisch man das DX4 auch beäugt und wie intensiv man auch nach einem Mangel bei der Verarbeitung suchen mag, hier gibt es absolut nichts auszusetzen. Der Hersteller bietet eine Qualität, mit der aktuell kein anderer Hersteller mithalten kann und darf somit in dieser Disziplin als Referenz angesehen werden.

Die Materialgüte ist ebenfalls auf höchstem Niveau angesiedelt und steckt die meisten Konkurrenzprodukte aus Taiwan locker in die Tasche. Keine Frage, die Japaner verstehen nicht nur ihr Handwerk, sie beweisen auch noch einen wirklich erlesenen Geschmack bei der Wahl des eingesetzten Materials. Ebenfalls positiv zu erwähnen ist die enorm hohe Stabilität des Chassis, hier zahlt es sich aus, dass der Hersteller auf ein Grundgerüst aus piekfein lackiertem Stahlblech setzt. Auch die vier laufruhigen 120-mm-Lüfter konnten während des Testbetriebs überzeugen, sie sorgen für eine ausreichende Kühlung der eingebauten Hardware und verschonen den Anwender mit nervigen Nebengeräuschen. Zwar dürfte die Lautstärke unter 12 Volt geringer sein, durch die tieffrequente Geräuschcharakteristik der verbauten Ventilatoren ist sie aber erstaunlicherweise noch erträglich.

Abee DX4
Abee DX4

Wo viel Licht ist, gibt es bekanntermaßen auch Schatten, beim Abee DX4 ist das nicht anders. Uns ist bis jetzt jedenfalls noch kein Gehäuse untergekommen, bei dem der Hersteller schon fast unanständig knausrig bei der Ausstattung war. So fehlen dem kleinen Tower nicht nur Staubfilter, auch auf jedwede Entkopplung, sei es beim Netzteil oder bei den Festplatten, hat man im Hause Abee verzichtet. Selbst die eigentlich sehr guten und weichen Standfüße muss der Käufer noch selbst ankleben, fast gewinnt man den Eindruck, die Japaner wollten ihr Werk nicht mit Kunststoff oder Gummi „verunreinigen“. Es hätten auch gerne griffige Rändelschrauben bei Erweiterungskarten und 5,25"-Geräten, statt einfacher 0815 Schrauben, sein dürfen.

Bevor der geneigte Interessent nun einen Blick auf das Preisschild wirft, empfiehlt es sich vielleicht vorher eine Sitzgelegenheit zu suchen: Das Abee DX4 kann für rund 330 Euro, aktuell in Deutschland exklusiv bei PC-Cooling, käuflich erworben werden. Spätestens an diesem Punkt stellt sich nun zwangsläufig die Frage, welche Zielgruppe der Hersteller eigentlich ansprechen möchte. Dieses Gehäuse ist definitiv eher etwas für gut betuchte Liebhaber, für Menschen, die das Besondere schätzen und auch bereits sind dafür zu bezahlen. So wird man das DX4 dann vermutlich auch eher weniger im Zimmer eines Teenagers vorfinden. Eines steht aber mit Sicherheit fest: Von Abee wird man in Zukunft mit Sicherheit noch einiges hören!

Das Testmuster für den heutigen Test wurde uns freundlicherweise von PC-Cooling zur Verfügung gestellt.

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