Cooler Master Cosmos II im Test: Gehäuse zwischen Genie und Wahnsinn
6/6Fazit
Das Cooler Master Cosmos II ist ein außergewöhnliches Gehäuse geworden, keine Frage. Speziell das mehr als großzügige Raumangebot weiß dabei zu gefallen, hier passt fast jede aktuelle Hardware rein, lediglich beim HPTX-Format muss das neue Topmodell des Herstellers passen. Dank der herausnehmbaren Festplattenkäfige ist der Innenraum flexibel nutzbar, dem Einbau von umfangreichen Wasserkühlungen steht hier nichts im Wege. Überhaupt ist eine Flüssigkeitskühlung in diesem Gehäuse schon fast Pflicht, nur wenige andere Tower bieten diesbezüglich so gute Erweiterungsmöglichkeiten. Auch in Sachen Kabelmanagement hat man bei Cooler Master die Hausaufgaben mit Bravour gemacht, besser schlägt sich in dieser Disziplin auch der Primus Corsair nicht.
Das Design wird in jedem Fall polarisieren, einen hohen Wiedererkennungswert werden dem Cosmos II aber auch die größten Kritiker nicht absprechen können. Das Chassis selbst glänzt mit einer guten Verarbeitung und einer enorm hohen Stabilität, fast gewinnt man den Eindruck, dass man bei Cooler Master das Rückgrat des Cosmos II aus einem kompletten Block Stahl herausgefräst hat. Diese solide Bauweise schlägt sich dann natürlich beim Gewicht nieder, ein Leergewicht von 22 Kilogramm sieht man bei einem PC-Gehäuse auch nicht alle Tage.
Kritik in Form eines Flecks auf der ansonsten weißen Weste muss sich der Hersteller beim leider sehr großzügig eingesetzten Kunststoff gefallen lassen. In dieser Preisklasse darf der Kunde weniger davon erwarten, bitte dringend nachbessern! Die Verarbeitung des Kunststoffs ist allerdings gut und speziell die schön gestalteten Seitenwände bieten dann auch die Haptik, die man sich von einem solchen Tower wünscht.
Punkten kann der „Ultra-Tower“ auch mit seiner Belüftung, diese sorgt bereits bei einer Spannung von 5 Volt für einen ordentlichen Wind im Innenraum und bleibt dabei noch erstaunlich leise. Erst bei 12 Volt ändert sich das Bild und das Cosmos II verliert seine akustische Zurückhaltung. Die Temperaturen sind in jedem Fall, gleich welche Spannung auch immer anliegt, erstklassig ausgefallen und könnten mit zusätzlichen Ventilatoren sicher noch deutlich verbessert werden. Die Ausstattung sowie die vielen praktischen und durchdachten Details sind für diesen Boliden absolut angemessen. So verrichtet die integrierte Lüftersteuerung zuverlässig ihren Dienst, auch wenn uns eine stufenlose Regelung besser gefallen hätte. Ebenfalls sehr praktisch sind die beiden robusten Hot-Swap-Rahmen für zwei 3,5"-Festplatten.
Wer diesen Test aufmerksam gelesen hat, muss zwangsläufig zum Schluss kommen, dass dieses Gehäuse nicht wirklich günstig sein kann. Diese Vermutung trügt dann auch nicht, aktuell geht der Spaß ab etwa 335 Euro los. Das ist natürlich ein dicker Batzen Geld, die angepeilte Zielgruppe wird diesen Betrag aber wahrscheinlich nur zu gerne auf den Tisch legen und sich an den vielen Möglichkeiten des Cosmos II erfreuen. Überhaupt muss man wohl kein Prophet sein um sich vorstellen zu können, dass dieser Tower das neue Lieblingsspielzeug von ambitionierten Case-Moddern, Wasserkühlungsspezialisten und Hardware-Gurus sein wird.
Wer die ganzen Möglichkeiten, die das Cosmos II so bietet, wirklich nutzen kann, kommt an diesem Gehäuse wohl nicht so leicht vorbei, während es für den Otto-Normalverbraucher, in jeder Hinsicht, mindestens drei Nummern zu groß ist.
Das Testmuster für den heutigen Test wurde uns freundlicherweise von Cooler Master zur Verfügung gestellt.
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