HP Folio 13 im Test: Ultrabook von Hewlett und Packard
3/4Leistung
Mittlerweile ist die Standardkonfiguration eines Ultrabooks schnell aufgezählt: Neben Intels i5-2467M mit zwei Kernen, Hyper-Threading und einer Taktrate von 1,6 bis 2,3 Gigahertz gehört auch der Verzicht auf eine dedizierte GPU dazu. Einzig die integrierte Grafikeinheit vom Typ Intel HD 3000 mit ihren maximal 1.150 Megahertz sowie dem geteilten Speicher steht für Grafikberechnung zur Verfügung.
Recht früh steht also fest, dass anspruchsvolle Spiele oder andere grafikintensive Anwendungen eher nicht auf dem Folio 13 ausgeführt werden sollten. Die Stärken liegen ganz klar in anderen Bereichen, beispielsweise in den typischen Office-Anwendungen oder dem Surfen im Internet.
Darauf lassen aber auch die restlichen Kernkomponenten schließen. Dazu gehören vier Gigabyte Arbeitsspeicher, die fest verbaut und somit weder austausch- noch erweiterbar sind, sowie eine 128 Gigabyte fassende SSD. Der von Samsung stammende Massenspeicher erreicht zwar bis zu 221 (lesen) respektive 173 (schreiben) Megabyte pro Sekunde, ist aber dennoch weit von der Werten der schnellsten SSDs, die unter anderem in Asus' Zenbook UX31E zum Einsatz kommen, entfernt. Dies führt in Summe dazu, dass das Starten von großen Dateien oder das Booten des Betriebssystems ein wenig länger dauert – wenn auch nicht so lange wie bei einer herkömmlichen HDD.
Die restliche Ausstattung entspricht im Wesentlichen dem, was man von anderen Ultrabooks schon gewöhnt ist. Dazu gehören je ein USB-2.0- und -3.0-Port, ein HDMI-Ausgang sowie eine Ethernet-Schnittstelle. Zugang zu Netzwerken kann auch via WLAN (802.11 b/g/n) geschaffen werden, zudem steht mit Bluetooth 3.0 auch eine Möglichkeit zur Anbindung von Headsets und anderem parat. Eine Besonderheit stellt hingegen das eingebaute Trusted Platform Module – kurz TPM – dar. Damit will HP mehr Sicherheit bieten, insbesondere Daten sollen so besser geschützt werden.
Für die Audio-Wiedergabe stehen Stereo-Lautsprecher sowie ein kombinierter Audio-Ein- und -Ausgang zur Verfügung. Während letzterer eine gute Qualität liefert, fehlen den Lautsprechern eindeutig die Tiefen. Dennoch ist der gebotene Klang akzeptabel, insbesondere unter Berücksichtigung des geringen zur Verfügung stehenden Platzes. Beeindruckend ist die Maximallautstärke, bei der es zu keine hörbaren Verschlechterung des Klangs kommt. Als befriedigend kann die verbaute Webcam mit einer Auflösung von 1,3 Megapixeln bezeichnet werden. Die Aufnahmen sind weitestgehend frei von Artefakten, aber schon bei nicht ganz optimalen Lichtverhältnissen kommt es schnell zu Bildrauschen.
Generell entspricht die Systemleistung – wie schon erwähnt – dem, was man auch von den anderen Ultrabooks her kennt, auch wenn es hier und da Ausreißer nach oben oder unten gibt. Wirklich positiv überrascht in dieser Hinsicht jedoch die Akkulaufzeit. Nachdem in dieser Kategorie bislang nahezu alle Ultrabooks enttäuscht haben, kann das Folio 13 sich hier ein Stück weit absetzen. So sind bei geringer Auslastung (Battery Eater Reader's Test) und einer Bildschirmhelligkeit von circa 140 Candela pro Quadratmeter Betriebszeiten von gut fünf Stunden und 40 Minuten möglich, im Praxistest mit regelmäßigen Lastpausen sogar rund sechseinhalb Stunden. Unter hoher Auslastung (Battery Eater Classic Test) muss der Akku erst nach mehr als drei Stunden wieder geladen werden – 30 Minuten später als beim bisherigen Ultrabook-Spitzenreiter. Und auch der Powermark attestiert HPs Ultrabook-Erstling gute Laufzeiten, im Productivity-Szenario reicht eine Ladung für gut fünf Stunden.
In Bezug auf die Emissionen kann das Folio 13 ebenfalls überzeugen. So bleibt das Gehäuse in allen Szenarien angenehm kühl, selbst nach zwei Stunden Dauerlast konnten nur gut 35 Grad Celsius am wärmsten Punkt, dem rückseitigen Luftauslass, gemessen werden. Dabei ist der Lüfter zwar akustisch deutlich präsent, aufgrund der nicht zu hohen Frequenz stört sein Arbeitsgeräusch aber nur in geringen Maße. Leider verrichtet er aber auch im Leerlauf permanent seinen Dienst – die Konkurrenz kann das teilweise besser.
Display
Eine Schwäche hatten alle bislang getesteten Ultrabooks gemeinsam: Das schlechte Display. Leider stellt das Folio 13 hier keine Ausnahme dar – um das Zwischenfazit vorwegzunehmen. Schon auf den ersten Blick enttäuscht das Gerät: HP bezeichnet es als Business-Notebook – angesichts der spiegelnden Oberfläche eher ein schlechter Scherz. Hinzu kommt, dass das Display wie bei fast allen anderen Notebooks nur mit 1.366 × 768 Pixeln auflöst, was gerade im Produktiveinsatz oftmals zu wenig ist.
Wirklich störend ist in solchen Szenarien aber die maximale Helligkeit der Hintergrundbeleuchtung von nur 208 Candela pro Quadratmeter, einer der schlechtesten bislang ermittelten Werte. Selbst die typische Bürobeleuchtung kann so schon kaum noch ausgeglichen werden, an Arbeiten in direktem Sonnenlicht ist nahezu undenkbar. Immerhin fällt die Homogenität, also die Gleichmäßigkeit der Helligkeit, mit 90 Prozent gut aus. Ein besseres Resultat verhindert hier das untere Drittel, in der Mitte und im oberen Abschnitt liegt die Homogenität zwischen 95 und 100 Prozent.
Maximal Mittelmaß stellt hingegen wieder der Kontrast dar, mit einem Verhältnis von 216:1 liegt man aber auf dem Niveau der Mitbewerber. Dies gilt auch für die Farbtemperatur, nicht aber für die verschiedenen Farbraumabdeckungen. Hier kann man sich bei allen getesteten Standards leicht abheben, gute Werte sehe dennoch anders aus. Wirklich gut sind jedoch die Blickwinkel. Die Farbdarstellung bleibt lange Zeit stabil, insbesondere in der Horizontalen kommt es erst sehr spät zu Verfälschungen.