OCZ Octane 128 GB im Test: SSD mit Everest als Nachfolger von Barefoot
4/10AS SSD Benchmark
Der „AS SSD“-Benchmark ist das Werk eines deutschen Programmierers. Er betrachtet wie der Crystal Diskmark verschiedene Leistungsaspekte von SSDs und Festplatten, gibt aber statt der maximal erreichten Werte den Durchschnitt aus mehreren Durchgängen an, wodurch die Ergebnisse eher der Realität entsprechen.
Beim sequenziellen Lesen erreicht die Octane rund 414 MB/s. Damit ist sie knapp 100 MB/s langsamer als SandForce-SSDs, was sich in der Praxis jedoch nur in ausgesuchten Anwendungsfällen merklich auswirken dürfte. Deutlich abhängen kann sie allerdings SandForce-Modelle mit asynchronem Speicher, die etwa halb so schnell sind. Beim Schreiben erreicht OCZs Laufwerk maximal 187,19 MB/s – im ungenutzten Zustand. Der Abfall im genutzten Zustand ist dramatisch, mit 63,1 MB/s sind die Transferraten rund zwei Drittel niedriger. Ein flüssiges Arbeiten ist auch so noch problemlos möglich, in bestimmten Fällen kann die Leistung dadurch jedoch merklich niedriger ausfallen.
Einen Punktsieg gibt es beim zufälligen Lesen 4 KB großer Dateien mit einfacher Queue-Tiefe. Die Octane ist in diesem Test sogar das schnellste Laufwerk und erreicht 21,53 MB/s. Ein umgekehrtes Bild zeigt sich jedoch beim Schreiben, mit 39,88 MB/s landet sie hier fast ganz hinten. Zudem ist auch hier wieder ein deutlicher Leistungseinbruch im genutzten Zustand festzustellen, der die Octane mit 24,6 MB/s auf den letzten Platz versetzt. Bei aller berechtigten Kritik sollte man dabei aber immer im Kopf behalten, dass auch dieses relativ niedrige Ergebnis noch immer um Welten von einer HDD entfernt ist.
Der „4K_64Thrd“ zeigt auf, wie gut die SSD mit zufälligen Zugriffen mit einer Größe von 4 KB umgehen kann, wenn sie mit einer Warteschlange von 64 Befehlen bzw. Anfragen von der CPU konfrontiert wird. Hierbei spielt „Native Command Queuing“ (NCQ) eine zentrale Rolle, da damit die eigentlich zufällig über den Speicher verteilten Zugriffe per Software optimiert werden, um einen maximalen Durchsatz zu ermöglichen. Dies wird durch eine Überprüfung und Neuordnung der Befehlskette erreicht. An dieser Stelle sei jedoch darauf hingewiesen, dass eine Warteschlange von 64 Befehlen bei einer SSD in einem Consumer-PC ein unrealistisch hoher Wert ist. In der Regel ist die Länge der Warteschlange irgendwo zwischen 0 und 10, da aktuelle SSDs die Anfragen von der CPU sehr schnell abarbeiten können.
Die Skalierung der Leistung bei längerer Warteschlange ist mittelmäßig. Zwar lässt sie die kleineren SandForce-Laufwerke, die durch die geringere Speicherchip-Anzahl beschränkt werden, sowie Intels SSD 510 hinter sich, die anderen Testkandidaten skalieren jedoch merklich besser.
Auch beim zufälligen Schreiben mit hoher Warteschlange skaliert die Octane in Relation zu den meisten anderen Laufwerken weniger gut und bricht im genutzten Zustand merklich ein. Das Ergebnis ist sogar noch niedriger als beim zufälligen Schreiben mit einfacher Warteschlange im genutzten Zustand. Denkbar wäre, das der Controller bei sehr vielen parallelen Zugriffen nicht mit dem Flashmanagement hinterher kommt.
Nicht zu beanstanden gibt es bei den Zugriffszeiten. 0,107 Millisekunden beim Lesen sind im oberen Mittelfeld und mit 0,099 Sekunden beim Schreiben konnte die Octane sogar den zweitbesten Wert erzielen.
Da die synthetischen Benchmarks jedoch nur bedingt Aufschluss darüber geben, wie die Leistungsunterschiede in der Praxis aussehen, wollen wir die Laufwerke nun in praxisnäheren Anwendungen auf die Probe stellen, die in Desktopumgebungen vorkommen.