Weniger PCs im 4. Quartal in Westeuropa ausgeliefert
Zum vierten Mal in Folge wurden in Westeuropa weniger PCs als im Vorjahreszeitraum ausgeliefert. Zu diesem Schluss kommt das Marktforschungsunternehmen Gartner in seiner Bilanz für das vierte Quartal 2011. Demnach ging der Absatz im Vergleich zum letzten Vierteljahr 2010 um 16 Prozent zurück.
Insgesamt wurden nur noch 16,288 Millionen Desktop-PCs und Notebooks von den Herstellern ausgeliefert, ein Jahr zuvor waren es 19,398 Millionen. Einzig Lenovo konnte deutlich zulegen und sich mit 1,416 Millionen PCs um knapp 14 Prozent steigern. Zurückzuführen sei dies, so Gartner, unter anderem auf die Übernehme von Medion – die Geräte werden Lenovo gutgeschrieben – sowie eine in Teilen Westeuropas sehr aggressive Preisstrategie.
4Q 2010 | 4Q 2011 | Veränderung | |
---|---|---|---|
HP | 4,287 | 3,612 | -15,7% |
Acer | 4,041 | 2,176 | -46,1% |
Asus | 1,850 | 1,879 | 1,5% |
Dell | 1,899 | 1,718 | -9,5% |
Lenovo | 1,243 | 1,416 | 13,9% |
Sonstige | 6,078 | 5,487 | -9,7% |
Insgesamt | 19,398 | 16,288 | -16,0% |
Ebenfalls verbessern – wenn auch nur minimal – konnte sich Asus. Hier steht ein Plus von 1,5 Prozent auf 1,879 Millionen Geräte zu Buche, unter anderem durch neue Vertriebspartner. Die drei anderen großen Hersteller mussten hingegen Einbußen hinnehmen. Besonders deutlich traf es – erneut – Acer. Das taiwanische Unternehmen konnte mit 2,176 Millionen PCs gut 46 Prozent weniger ausliefern, nach Einschätzung der Marktforscher sei man hier allerdings mittlerweile im Vergleich zum dritten Quartal auf einem stabilen Level angekommen.
Marktführer HP verlor fast 16, Dell nahezu zehn Prozent. Beide Anbieter litten unter eine geringen Nachfrage aus dem öffentlichen Sektor sowie eher zurückhaltenden Investitionen bei Großkunden. Dadurch tauschen Dell und Asus die Plätze, die US-Amerikaner rangieren nun nur noch auf Rang vier vor Lenovo.
In Deutschland betrug der Rückgang im vierten Quartal lediglich 8,2 Prozent, in Summe konnten hierzulande noch 3,614 Millionen PCs abgesetzt werden. Gewinnen konnte hier mit Dell nur ein einziger der fünf großen Hersteller, mit 362.000 Geräten beträgt das Plus gegenüber dem Vorjahreszeitraum rund zwölf Prozent. Der hiesige Marktführer Acer verlor etwa 27 Prozent und kam nur noch auf 577.000 Stück, Asus und HP verzeichneten Rückgänge um gut zehn respektive sieben Prozent. Lenovo blieb mit einem Minus von 0,1 Prozent stabil bei 514.000 Desktop-Rechnern und Notebooks.
4Q 2010 | 4Q 2011 | Veränderung | |
---|---|---|---|
Acer | 0,795 | 0,577 | -27,5% |
Lenovo | 0,514 | 0,514 | -0,1% |
HP | 0,494 | 0,457 | -7,4% |
Asus | 0,493 | 0,441 | -10,5% |
Dell | 0,322 | 0,362 | 12,5% |
Sonstige | 1,320 | 1,263 | -4,3% |
Insgesamt | 3,938 | 3,614 | -8,2% |
Laut Gartner ist insbesondere die sinkende Nachfrage nach Notebooks für den Rückgang in Deutschland verantwortlich. Zudem habe ein Preiskampf zwischen einzelnen Anbietern unter anderem bei HP zu einem geringeren Absatz geführt. Generell könne man aber nach sechs negativen Quartalen von einem stabilen Markt ausgehen.
Betrachtet man die drei wichtigsten westeuropäischen Märkte – Deutschland, Frankreich und Großbritannien, ist Apple der größte Gewinner. Sowohl bei unseren westlichen Nachbarn als auch auf der britischen Insel konnte das Unternehmen seine Auslieferungen um gut 17 und 15 Prozent steigern und dort so Rang vier und fünf erobern.