Windows on ARM (fast) ohne Desktop-Anwendungen
Mit einem recht ausführlichen Blick hinter die Kulissen hat Windows-Chef Steven Sinofsky einige Einschränkungen von Windows 8 auf ARM-Hardware (Windows on ARM) näher erläutert. Wichtigster Punkt dabei: Klassische Desktop-Anwendungen werden bis auf sehr wenige Ausnahmen nicht unterstützt.
Bei diesen Ausnahmen wird es sich ausnahmslos um Software von Microsoft selbst handeln. Neben dem Internet Explorer 10, dem Windows Explorer und einigen anderen, nicht näher genannten Programmen werden lediglich Word, Excel, Powerpoint und Onenote in Version 15 (Office 15) als Desktop-Anwendungen lauffähig sein – die Office-15-Komponenten werden bereits vorinstalliert.
Damit ist nun endgültig klar, dass der Programmumfang im Vergleich zu Windows 8 auf klassischen x86/x64-Systemen wesentlich umfangreicher ausfallen wird. Auf Geräten mit ARM-Prozessoren werden hingegen bis auf die genannten Ausnahmen nur die sogenannten Metro-Apps lauffähig sein, die im Vergleich zu Desktop-Anwendungen allerdings gewissen Einschränkungen unterliegen. Unter anderem müssen Entwickler hier bestimmte Vorgaben seitens Microsoft einhalten – nicht zuletzt, um in den Windows Store aufgenommen zu werden.
Eine klare Begründung für diesen Schritt gibt es nicht, im Vordergrund dürften jedoch Befürchtungen bezüglich der Systemleistung stehen. Denn in diesem Punkt ist die x86/x64-Architektur der ARM-Plattform weiterhin überlegen, unter Umständen wären die SoCs also für einzelne Programme zu schwach.
Immerhin soll Windows 8 für ARM-Hardware den gleichen Umfang wie die klassische Fassung haben und auch ähnlich schnell mit Updates und ähnlichem versorgt werden. Zudem sollen alle Versionen zeitgleich in den Handel kommen, aber auch hier wird es einen großen Unterschied geben: Während es die x86/x64-Variante sowohl einzeln als auch zusammen mit Komplett-PCs geben wird, wird Windows on ARM einzig und allein im Paket mit einem Komplettsystem erhältlich sein.
Die „Consumer Preview“ – die am 29. Februar vorgestellt wird – wird es für die breite Masse nur für x86/x64-Rechner geben. Einzig einige ausgewählte Entwickler und Microsoft-Partner sollen Testgeräte erhalten, um sich einen genaueren Eindruck verschaffen zu können.