AMD stellt Opteron 3200 offiziell vor
AMD stellt heute offiziell die bereits im November des letzten Jahres in Aussicht gestellten neuen Opteron 3200 vor. Zu Beginn des Monats waren die Neulinge bereits teilweise im Handel verfügbar, einige Details mehr konnte der Hersteller im Rahmen einer Präsentation vorab aber doch noch offenbaren.
AMDs Marktanteile im Server-Segment sind sehr niedrig – aktuelle Zahlen bestätigten dies erneut. Dies lag nicht nur an der Verschiebung von „Bulldozer“ im letzten Jahr, auch bot man in einigen Marktsegmenten schlichtweg gar keine Produkte an. Dies soll sich jetzt zumindest teilweise ändern.
Unter dem Codenamen „Zürich“ hat AMD ein Produkt entwickelt, das für einen weiter wachsenden Markt von kleinen effizienten Servern gedacht ist. Man geht hier aktuell von einem Marktanteil um die 20 Prozent aus – exakt diesen will AMD mit drei speziellen Opteron-Prozessoren bedienen. Dabei bedient man sich der „Bulldozer“-Architektur und pickt dort spezielle Prozessoren heraus, die man im bekannten Desktop-Sockel AM3+ mit einem Server-Chipsatz zusammen arbeiten lässt.
Die Prozessoren sind in der einfachsten Ansicht umgelabelte Desktop-Modelle mit zwei oder vier Modulen und folglich vier und acht Threads. Sie bringen alle Features des Desktop-Modelle auf Basis des Sockel AM3+ mit, sei es die L3-Cache-Bestückung von bis zu 8 MByte oder auch der Speichersupport von bis zu DDR3-1866 sowie einen Turbo-Modus. Man wird die neuen Opteron 3250, 3260 und 3280 aber in TDP-Klassen einordnen, die im Desktop bisher nicht geboten werden: 45 und 65 Watt.
Einhergehend mit der abgesenkten TDP wurden natürlich auch die Taktraten angepasst. Die beiden Modelle Opteron 3250 und 3260 mit einer TDP von 45 Watt werden auf zwei Module mit vier Integer-Kerne setzen und in der Basis mit 2,5 respektive 2,7 GHz takten, während der jeweilige Turbo-Modus die Maximalfrequenz um 1 GHz steigern kann. Der Opteron 3280 mit einer TDP von 65 Watt wird auf vier Modulen und folglich acht Integer-Kernen für acht Threads basieren, der Basistakt liegt dort bei 2,4 GHz, im Turbo sollen es laut AMD 3,5 GHz sein. Alle drei Modelle werden bereits seit dem letzten Jahr gefertigt und sollen laut AMD höherwertige CPUs sein als die normalen Modelle, die aus der aktuellen 32-nm-„Bulldozer“-Produktion bei Globalfoundries kommen. Sie sind für den jahrelangen Einsatz im 24/7-Betrieb ausgewählt und ausgelegt, die entsprechende Validierung für Server-Systeme und auch die passenden Betriebssysteme haben sie den FX-Prozessoren voraus.
Angebunden werden die Opteron der neuen 3200 Series an die Chipsätze des Typs SR5600 und SP5100, die im Server-Umfeld von AMD keine Unbekannten sind. Sie sind bereits seit 2009 bei AMD im Einsatz, bieten in der Maximalkonfiguration in Form des SR5690 6 SATA-Ports für 3 Gbit/s und insgesamt 42 PCI Express Lanes der zweiten Generation, aber keine Neuheiten.
Punkten will AMD bei der neuen Serie rund um die Opteron 3200 vor allem wieder über den Preis. Mit einem Einstiegspreis von 99 US-Dollar fällt dieser sehr niedrig aus, das Flaggschiff dieser Serie ist mit 229 US-Dollar ebenfalls noch günstiger als die schnellsten Desktop-Modelle. Als Ziel hat man sich Intels Xeon E3-12xxL gesucht, die man in jedem Gebiet schlagen will. Da diese aber bald „Ivy Bridge“-Nachschub bekommen sollen und die Opteron 3200 noch nicht verfügbar sind, werden dort in wenigen Wochen die Karten schon wieder neu gemischt. Eine preisgünstige Alternative werden die Opteron 3200 aber auch dann sein.