AMD stößt verbliebene Globalfoundries-Anteile ab

Michael Günsch
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Der Halbleiterkonzern AMD trennt sich von seinen letzten Anteilen am Auftragsfertiger Globalfoundries und verabschiedet sich somit nun endgültig von seinen ehemaligen Produktionsstätten. Globalfoundries erhält AMDs Anteile und wird damit zur unabhängigen Foundry.

Im Rahmen einer neuen Vereinbarung bezüglich der Wafer-Versorgung tritt AMD die verbliebenen 8,8 Prozent Anteil an Globalfoundries ab und verliert zugleich das Recht auf einen Sitz im Aufsichtsrat des Konzerns mit Fabriken in Deutschland (Dresden), Singapur und den USA. Die Abspaltung kostet AMD 703 Millionen US-Dollar, von denen 425 Millionen US-Dollar innerhalb von zwei Jahren in mehreren Teilzahlungen bar zu entrichten sind. Im Gegenzug werden die Wafer-Preise neu ausgehandelt, denn AMD bleibt als einer der größten Auftraggeber erhalten. Zudem entfällt eine 2011 vereinbarte Zahlung von 430 Millionen US-Dollar seitens AMD an die Foundry.

Vor drei Jahren hatte sich AMD, zu dieser Zeit in einer besonders schwierigen wirtschaftlichen Lage befindlich, von seinen Fabriken getrennt, welche in das neu gegründete Joint Venture Globalfoundries übergingen, an welchem AMD jedoch bis zuletzt Anteile besaß und in das es gehörige Summen investierte.

Globalfoundries ist nun vollständig unabhängig und gehört zu hundert Prozent der staatlichen Advanced Technology Investment Company (ATIC) aus Abu Dhabi. Bereits im Januar hatte der Konzern angekündigt, mehr als 3 Milliarden US-Dollar in den Ausbau seiner Fabriken zu investieren. Im neuen 300-mm-Werk in New York sollen zudem bereits die ersten Chips für IBM vom Band gelaufen sein. Weiterhin feierten von ARM entwickelte Cortex-A9-Prozessoren mit 2,5 GHz im Dezember ihr Tape-Out im 28-nm-Prozess der Foundry.

AMD lässt derzeit seine x86-Prozessoren „Bulldozer“ und „Llano“ im 32-nm-Verfahren bei Globalfoundries fertigen. Im vergangenen Jahr hatten die schlechte Chipausbeute und die darauf folgenden Versorgungsengpässe jedoch zu einem gespannten Verhältnis zum Auftragsfertiger geführt, wobei man schließlich einen temporären Abschied vom festen Preisgefüge zu Gunsten AMDs vereinbarte. Die „Brazos“-APUs sowie sämtliche Grafikchips der Radeon-Familie lässt AMD ohnehin bereits beim taiwanischen Auftragsfertiger TSMC herstellen.

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