Bonn: Glasfaserkabel durch Wasserrohre verlegt
Die SWB Regional GmbH und der Zweckverband Wasserversorgung Eifel-Ahr haben in Bonn ein Verfahren vorgestellt, das der Anbindung von Haushalten an ein Glasfasernetz dient. Der Clou: Die benötigten Leitungen sollen durch die Wasserrohre der Gemeinden geführt werden, um Geld zu sparen.
Die lückenlose Anbindung von Haushalten an einen schnellen Internetanschluss scheitert zumeist an den Kosten für die Installation der Infrastruktur. Den Löwenanteil davon machen Tiefbauarbeiten aus, die für die unterirdische Verlegung der Kabel notwendig sind. Mit einem neuen Verfahren wollen die Stadtwerke Bonn zusammen mit einem lokalen Wasserversorger diesem Problem nun begegnen. Dazu stellten Vertreter der Initiative kürzlich die Idee der Verlegung von Glasfaserleitungen in Wasserrohren vor.
Konkret sollen dabei Leerrohre aus Kunststoff ähnlich einem Katheter in die Wasserleitungen bis zum Hausanschluss geschoben und dann mit dem Wasserrohr verschweißt werden. Die Glasfaserleitung kann dann durch diese Leerrohre geschoben und bis ins Haus geführt werden – erst dort erfolgt die Trennung der Anschlüsse. Ein entsprechendes Pilotprojekt, das diesen Aufbau testet, wurde bereits im Oktober des vergangenen Jahres bei zwei Hausanschlüssen realisiert. Die dabei angesetzten Untersuchungen des Hygieneinstitutes der Universität Bonn, die etwaige negative Auswirkungen auf das Trinkwasser feststellen sollten, seien sehr positiv verlaufen. Derzeit laufe das grundsätzliche Genehmigungsverfahren beim DVGW (Deutscher Verein des Gas- und Wasserfaches) zur Zulassung.
Im nächsten Schritt soll der Ansatz in einem großflächigen Feldversuch getestet werden. Für diesen sucht die Initiative noch nach Partnern; auch Fördergelder vom Bund werden angestrebt. Im günstigsten Fall könnten weiße Flecken auf der Landkarte getilgt und Gegenden mit schlechter Internet-Infrastruktur angeschlossen werden. Insbesondere der Raum Adenau und Altenahr südlich von Bonn wird hierbei genannt – in Adenau findet auch der Pilotversuch statt.