Erneut Entwicklerkritik an Android
Erst vor drei Wochen sorgte die Kritik des App-Entwicklers Skobbler für rege Diskussionen, nun hat sich mit Mika Mobile das nächste Unternehmen zu Wort gemeldet und kritisiert die gleichen beiden Punkte: Die Bereitschaft der Android-Nutzer zum Kauf von Apps sowie die Plattformfragmentierung.
Mika Mobile entwickelt sowohl für Android als auch iOS in erster Linie Spiele, wirtschaftlich rentabel ist den Aussagen im unternehmenseigenen Blog zufolge aber nur die Arbeit für Apples Plattform. Zwar gebe es auch Käufer der Android-Versionen, diese würden allerdings nicht ausreichen, da „die Einnahmen durch die zusätzlichen von der Plattform verursachten Support-Kosten aufgehoben würden.“
Insgesamt würden auf Android fünf Prozent der Umsätze entfallen, gleichzeitig habe man 2011 aber rund 20 Prozent der Arbeitszeit mit den Ablegern für Googles Betriebssystem verbracht. Unverhohlen nennt man dabei die zahlreichen Konfigurationen – in diesem Fall explizit die verschiedenen in Android-Geräten verbauten GPUs – als Grund.
Hauptauslöser für diese Kritik dürfte aber der Android Marketplace selbst sein. Denn wie Mika Mobile angibt, gelten dort immer noch die gleichen Restriktionen bezüglich der Anwendungsgröße wie schon seit geraumer Zeit. Zwar hat Google erst vor wenigen Tagen bekannt gegeben, dass Anwendungen nun bis zu vier Gigabyte groß sein dürften, tatsächlich muss die herunterzuladende Datei (APK) aber immer noch kleiner als 50 Megabyte sein. Programme müssen also so konzipiert werden, dass der Download der restlichen Daten erst nach der Installation geschehen kann – was bei immer mehr Apps nur mit umfangreichen Veränderungen der Fall wäre.
Der Grund für die anhaltende Limitierung soll aber ebenfalls in der Fragmentierung begründet sein. Denn die heruntergeladenen Daten werden vor der Installation im internen Gerätespeicher abgelegt, der bei zahlreichen Geräten für eine Anhebung des Limits nicht groß genug sein soll.
Klar ist, dass die Entwicklung für iOS aus Sicht der meisten Entwickler wirtschaftlich sinnvoller ist. Laut Apple Insider ist die Zahlungsbereitschaft unter Nutzern eines iPhone oder iPads deutlich höher. Während hier 13,5 Prozent aller heruntergeladenen Programme bezahlt wurden, betrug dieser Anteil bei Android lediglich 1,3 Prozent. Erkennbar ist dieser Unterschied auch an den App-Umsätzen, die bei iOS Ende September 2011 bei fast fünf Milliarden US-Dollar lagen, bei Android (Mitte November 2011) aber nur bei knapp 350 Millionen US-Dollar.
Das grundsätzliche Problem dabei soll die Haltung Googles sein. Der Erfolg der Plattform wird in erster Linie an den Neuaktivierungen und somit den Geräteverkäufen festgemacht, so TechCrunch. Apple hingegen legt Wert auf den Vertrieb von Geräten und Apps und kümmert sich dementsprechend besser um das Software-Angebot.