Erneut Erotikseite gehackt – Kreditkartendaten betroffen

Jirko Alex
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Als entspräche es der aktuellen Mode, werden dieser Tage immer wieder Erotikseiten gehackt. Dieses Mal will das noch unbekannte Hackerkollektiv „The Consortium“ die Internetseite des Porno-Produzenten Digital Playground geknackt haben. Über 72.000 Kundendaten seien betroffen.

In einem Bekennerschreiben nennt das Kollektiv ein paar Details des Angriffs. Demnach habe man sich bereits seit einiger Zeit auf den Servern von Digital Playground herumgetrieben und dabei unter anderem Logins von 72.000 Kunden sowie Kreditkartendaten von 40.000 Kunden erbeutet. Die Kreditkartendaten sollen unverschlüsselt vorgelegen haben, betont das Hackerkollektiv. Auch sonst soll der Internetauftritt von Digital Playground nur so vor Sicherheitslücken gestrotzt haben. In dem Bekennerschreiben heißt es wortwörtlich: „Diese Website hat derart viele Lücken – wüsste ich nicht, dass das eine Pornosite ist, hielte ich sie für einen Honeypot.“ [Ein Honeypot ist eine simulierte Umgebung, die eigentlich zum Ziel hat, Hacker anzulocken um deren Angriffsmuster lernen zu können. Anm. d. Red.]

Mit den erbeuteten Kreditkarteninformationen der Kunden will das Hackerkollektiv allerdings keinen Schabernack treiben. Man wolle die Daten weder offenlegen noch selbst verwenden, heißt es. Nicht ganz so zimperlich ist man aber mit E-Mails des Unternehmens, die man teilweise öffentlich ausbreitet. Darin finden sich auch mehrere Linzenzschlüssel für kostenpflichtige Software.

Der Internetauftritt von Digital Playground ist bereits das dritte Opfer von Hackern, die es in der jüngeren Vergangenheit auf Erotikseiten abgesehen haben. Zuvor wurden schon die Portale von Brazzers und Youporn kompromittiert. Alle Webauftritte gehören dem Konzern Manwin. Obwohl der Zugang zu digitalplayground.com wieder möglich ist, nimmt das Portal vorerst keine neuen Kunden an. Dies soll nach eigenen Angaben erst wieder möglich sein, wenn die Sicherheit von Kundendaten verbessert wurde.