EU prüft Verfahren gegen fünf europäische Mobilfunkprovider
Auf fünf der größten europäischen Telekommunikationsunternehmen könnte eine kartellrechtliche Untersuchung seitens der EU-Kommission zukommen. Denn wie die Financial Times berichtet, gehen die Brüsseler Wettbewerbshüter einem Anfangsverdacht nach.
Im Einzelnen geht es um die sogenannten E5-Treffen, auf denen die Vorstandsvorsitzenden und andere hochrangige Manager der Konzerne Deutsche Telekom, France Telekom, Telecom Italia, Telefónica und Vodafone in den Jahren 2010 und 2011 zusammen kamen. Zu den Gesprächsthemen sollen unter anderem die Marktmacht von Apple und Google sowie die gemeinsamen Bestrebungen in puncto standardisierter Mobilfunkdienste gehört haben.
Mit dem Vorgang der EU Kommission vertraute Quellen berichten, dass eine offizielle Untersuchung noch nicht eröffnet worden ist, bislang habe man lediglich bei den betroffenen Unternehmen sowie dem europäischen Mobilfunkdachverband GSMA Informationen eingeholt. Um welche Fragen es dabei geht, ist allerdings nicht bekannt.
Unklar ist somit auch der Auslöser für die Bestrebungen der europäischen Kartellbehörde. Denkbar ist, dass während der Gespräche auf Preisabsprachen oder andere wettbewerbsbehindernde Maßnahmen besprochen oder beschlossen worden sind. Dabei ist dies nicht das erste Mal, dass die E5-Runde in die Schlagzeilen gerät; 2010 wandte man sich an die zuständige EU-Kommissarin Neelie Kroes, um die Bedenken hinsichtlich des durch US-amerikanische Anbieter entstehenden Datenvolumens im Internet und dessen Einfluss auf die heimischen Netze zu äußern.