7 CPU-Wasserkühler im Vergleich: Wasser marsch! 2.0
2/14Kühler im Detail
Coollaboratory Alpheos
Die in Magdeburg beheimateten Coollaboratory schicken mit dem „Alpheos Liquid Cooler“ ihren ersten Prozessorkühler ins Rennen um eine Spitzenplatzierug. Seit 2005 machte das Unternehmen vorrangig mit leistungsstarken, aber in der Anfangszeit auch problembehafteten Metalllegierungen als Wärmeleitpastenersatz, die sich ebenfalls im ComputerBase-Test beweisen mussten, auf sich aufmerksam. Auch der Alpheos soll von den gewonnen Erfahrungen aus dem Bereich der Metalllegierungen profitieren. Wir stellen im Test die Intel-Version, welche zu den Sockeln 775, 1155, 1156, 1366 sowie 2011 kompatibel ist, vor. AMD-Anwender können entsprechend auf die AMD-Variante des Kühlers (AM2/+, AM3/+, FM1) zurück greifen.
Der Retail-Lieferumfang des etwa 55 Euro teuren Alpheos fällt übersichtlich aus. Neben dem Wasserkühlblock findet sich lediglich entsprechendes Montagematerial für die unterstützten Plattformen sowie eine knappe, deutschsprachige Anleitung in der Verpackung. Wärmeleitpaste wird nicht separat mitgeliefert mitgeliefert. Dafür ist bereits eine Schicht der hauseigenen Flüssigmetalllegierung am Kühlerboden vorinstalliert. Diese ist nach Aussagen des Herstellers mit der vertriebenen Liquid Ultra identisch. Natürlich können aber auch beliebig andere Wärmeleitpasten in Kombination mit dem Alpheos verwendet werden.
Mit einer Masse von 154 Gramm zählt der Alpheos zu den Leichtgewichten im Vergleich. Dabei vertraut Coollaboratory auf einen hexagonalen Kühlblock mit den Abmessungen von 63 × 56 × 20,6 Millimetern. Der Kühler ist grundlegend aus drei Teilen aufgebaut, welche durch ein halbes Dutzend Sechskantschrauben (2,5 mm Köpfe) zusammen gehalten werden. Die obere Abdeckung, welche die als Ein- und Auslass gekennzeichneten Anschlussgewinde trägt, sowie der mittlere Part der Haltevorrichtung und Wasserführung sind aus transparentem Kunststoff gefertigt. Die etwa 3,25 mm mächtige Bodenplatte aus behandeltem Kupfer bildet den entsprechenden Abschluss als Wärmeaufnahme.
Die innere Feinstruktur der Bodenplatte ist sehr sauber ausgearbeitet. Zur Oberflächenvergrößerung sind hier zahlreiche Kerben in Längsrichtung eingeschnitten worden. Die Anströmung und Beschleunigung des Kühlwassers erfolgt auf Grundlage des speziell geformten Einlasses. Auf sehr feine Düsen wird dabei verzichtet, um eine laut Hersteller hohe Pflegeleichtigkeit zu gewähren.
An der Wärmeaufnahme des Kühlers ist bereits eine dünne Schicht Flüssigmetalllegierung voraufgebracht, welche als Kontaktmittel zwischen CPU-Oberfläche und Wasserblock im Sinne einer Wärmeleitpaste dienen soll. In unserem Fall war die Legierung jedoch bereits ausgehärtet, sodass thermisch bedingte Systemabstürze nach wenigen Auslastungssekunden einen ordnungsgemäßen Betrieb verhinderten. Für die Testläufe mussten wir daher die vorinstallierte Schicht ab- und eigenständig Liquid Ultra respektive unsere Referenzwärmeleitpaste auftragen. Regulär sollte sich die Legierungsschicht im flüssigen Zustand befinden, sodass solche Probleme nicht auftreten.
Qualitativ hinterlässt der in Deutschland gefertigte Kühlblock einen guten Eindruck. Auffällig sind jedoch die bei erster Nutzung enorm schwergängigen G1/4"-Gewinde der Anschlussplatte. Hier sollte man akribisch darauf achten, die verwendeten Tüllen wirklich vollständig einzudrehen, um einen wasserdichten Abschluss zu schaffen. An ein Eindrehen per Hand war dabei mit unserem Muster nicht zu denken. Laut Coollaboratory sind die Gewinde vergleichsweise eng konzipiert, um einen optimalen und auch langfristigen Halt der Anschlüsse zu bieten.
Die Montage des Alpheos gestaltet sich relativ einfach. Da auf eine Rückplatte verzichtet wird, müssen zunächst nur die mit Isolierringen ausgestatteten Montageschrauben motherboardrückseitig durch die Sockelbohrlöcher geführt werden. Vorderseitig wird anschließend der Kühler auf die mit Wärmeleitpaste präparierte CPU aufgesetzt, die Schrauben eingefädelt und mit Hilfe von Isolierringen, Federn und Rändelmuttern wechselseitig fixiert. Coollaboratory empfiehlt das Eindrehen der Rändelmuttern bis zum Anschlag bei anschließender Lockerung um eine Umdrehung für einen optimalen Anpressdruck.