Aerocool Strike-X ST im Test: Sehr viel Platz für sehr viel PC
3/11Ausstattung außen
Die wuchtig gestaltete Vorderseite des Strike-X ST besteht komplett aus Kunststoff. In den vielen Spalten und Ritzen, die das Design so mit sich bringt, wird sich bereits nach kurzer Zeit Staub ablagern. Zur Reinigung empfiehlt sich am besten ein weicher Pinsel, mit einem feuchten Tuch kommt man hier definitiv nicht in jede der vielen Ecken. Am unteren Ende der Front befindet sich ein mit Lochblech versehener Lufteinlass, er verfügt über einen praktischen Staubfilter, den man ganz bequem seitlich herausziehen kann. Es fällt allerdings schnell auf, dass das Gitter mit seinen ca. 13,5 x 11 Zentimetern für den dahinter befindlichen 200-mm-Propeller doch arg klein dimensioniert ist. Unterhalb der 5,25"-Schächte liegt noch eine ca. 11 x 7,5 Zentimeter große Lamellenstruktur, die sich bei näherer Betrachtung als weiterer Lufteintritt entpuppt. Durch diese ebenfalls viel zu kleine Öffnung könnte ein optional in der Front montierbarer Lüfter Frischluft beziehen, einen Staubfilter gibt es an dieser Stelle allerdings nicht.
Das Strike-X ST verfügt über insgesamt vier Schächte im 5,25"-Format, die entsprechenden Abdeckungen bestehen ebenfalls aus Kunststoff und nehmen das Design der Front auf. Auf den ersten Blick könnte man fast glauben, dass man hier vier Hot-Swap-Rahmen vor sich hätte, doch dieser Eindruck täuscht. Die Entnahme der Blenden lässt sich leicht bewerkstelligen, dazu muss man einfach von vorne zwei Laschen zusammendrücken und schon kann die Abdeckung herausgenommen werden. Die beiden großzügig bemessenen Taster für Power und Reset liegen griffgünstig an der oberen rechten Seite der Frontblende und sind so gut ins Design integriert, dass man sie anfangs fast übersieht.
Ebenfalls ausgesprochen günstig hat Aerocool das Frontpanel beim Strike-X ST platziert, es befindet sich im vorderen Drittel des Deckels und bietet je zwei USB 3.0 und USB-2.0-Ports sowie die üblichen 3,5-mm-Audio-Buchsen. Direkt dahinter sind gleich drei Drehregler vorzufinden, dabei handelt es sich, wer hätte es gedacht, um eine Lüftersteuerung. Je ein Drehregler ist dabei für den Frontlüfter, den Ventilator im Deckel und die optionalen Lüfter in linken Seite zuständig. Es fällt dabei auf, dass die Drehknöpfe doch recht wackelig sind und so einen eher wenig vertrauenserweckenden Eindruck hinterlassen. Sehr gelungen ist dagegen das Festplatten-Dock, das sich in direkter Nachbarschaft zu den Reglern der Lüftersteuerung befindet und je nach Bedarf einen 3,5" oder 2,5"-Datenträger aufnehmen kann. Das restliche Top-Cover wird von einem großen Meshgitter bestimmt, am Heck sitzt dann noch ein kleiner Höcker, dessen einzige Funktion es ist, ungewöhnlich auszusehen.
An den Seitenwänden tobt sich der Hersteller mit Einbauplätzen für optionale Lüfter dann mal so richtig aus. Geht es an der rechten Seite mit einem 120 / 92-mm-Lüfter auf Höhe der CPU noch recht zivil zu, kann das linke Gegenstück gleich bis zu neun (!) 120-mm-Ventilatoren aufnehmen. Über Sinn und Unsinn einer solchen, aus unserer Sicht völlig realitätsfremden, Lüfterkonfiguration lässt sich natürlich trefflich streiten. Da der riesige Einsatz aus Meshgitter natürlich über keinen Staubfilter verfügt, besitzt der anfangs noch so gelobte Filter in der Front letztlich nicht mehr als Alibicharakter. Wie es auch bereits beim Xigmatek Elysium (ComputerBase Test) der Fall war, hat der Anwender auch beim Strike-X ST die Wahl ober er das Netzteil lieber klassisch unterhalb des Deckels oder doch lieber am Boden montieren möchte. Neben gleich sieben Schlauchdurchführungen befindet sich am Heck noch ein 140-mm-Lüfter. Eine ganze Batterie von Erweiterungsslots, insgesamt sind es 10 an der Zahl, zeigt eindrucksvoll, dass dieses Gehäuse auch mit HPTX und XL-ATX-Platinen umgehen kann.
Das Aerocool Strike X-ST steht im Auslieferungszustand auf vier großen runden Standfüßen die aus Vollgummi bestehen. Wer das große Gehäuse gerne öfter mal bewegen möchte, kann hier die mitgelieferten Rollen anbringen. Im Gegensatz zu den ersten Versionen von Xigmateks Elysium können sich die Rollen hier frei um 360 Grad drehen, ohne an irgendeiner Stelle hängen zu bleiben. Ansonsten gibt es auch am Boden ein großes Gitter zu sehen, ein Staubfilter ist an dieser neuralgischen Stelle ebenfalls mit an Board. Neben diversen optionalen Lüftern, kann auch das Netzteil die besagte Öffnung nutzen.
Die Verarbeitung des Aerocool Strike-X ST ist in Ordnung. Beim eingesetzten Kunststoff, der bei diesem Gehäuse wahrlich üppig verbaut wird, hätten wir aber ganz gerne hochwertigeres Plastik gesehen. Das Material an der Front fällt dazu recht dünn aus und versprüht den rustikalen Charme von „Tupperware-Behältnissen“. Auch die drei wackeligen Drehknöpfe der Lüftersteuerung, sind nicht wirklich überzeugend. Die Lackierung ist hingegeben ohne Fehl und Tadel.