AMD Radeon HD 7870 und HD 7850 im Test: Deutlich besser als der Vorgänger
14/14Fazit
AMDs Radeon-HD-7000-Serie ist mit dem heutigen Tag vorerst komplett. Es ist durchaus eine gelungene Generation mit noch viel Potenzial nach oben geworden. Während uns die Radeon-HD-7700-Variante dabei etwas enttäuscht haben, wussten die Radeon HD 7970 sowie die Radeon HD 7950 zu gefallen. Und die beiden Radeon-HD-7800-Karten fallen in dieselbe positive Kategorie.
Bei der Performance hat es einen ordentlichen Fortschritt gegeben. So rendert die Radeon HD 7850 auf dem Niveau der Radeon HD 6950 und ist damit unter 1920x1080 31 bis 42 Prozent schneller als der direkte Vorgänger – was immer spürbar ist. Die Radeon HD 7870 arbeitet 27 bis 42 Prozent flotter als die Radeon HD 6870 und ist damit schneller als eine Radeon HD 6970 sowie eine GeForce GTX 570 und klopft gar bei der GeForce GTX 580 an!
Loben müssen wir AMD (erneut) für die Bildqualität, die auf der Radeon-HD-7000-Generation gegenüber der Radeon-HD-6000-Serie mittlerweile einen großen Schritt nach vorne gemacht hat. Nicht neu ist, dass sich der anisotrope Filterung gebessert hat und nun nur noch knapp hinter der Integration auf den GeForce-Karten zurück liegt. Zudem wird Super-Sampling-AA nun unter DirectX 10 sowie DirectX 11 unterstützt. Ab dem Catalyst 11.4 (und bereits beim Launch-Treiber der Radeon HD 7800) wird beim SSAA unter DirectX 10/11 zusätzlich das LOD-Bias (wie schon unter DirectX 9) korrigiert, was die bis jetzt aufgetretene Unschärfe in einigen Titeln völlig entfernt, in anderen reduziert (wir haben uns das neue SSAA in einer gesonderten News angeschaut). Dasselbe gilt für das „MLAA 2.0“, das aber nicht mehr als eine nette Dreingabe ist. Die Geschwindigkeit wurde immens verbessert und gleichzeitig die Bildqualität erhöht. Dennoch ist normales MSAA weiterhin die deutlich bessere Lösung.
Auf das Kühlsystem des Referenzdesigns der Radeon HD 7850 wollen wir an dieser Stelle nicht weiter eingehen, da es voraussichtlich nicht im Handel erscheinen wird. Dennoch hätte sich AMD mehr Mühe machen können, da der Lüfter einfach nur laut ist und hier und heute einen negativen Beigeschmack hinterlässt. Das optisch identische Pendant auf der Radeon HD 7870, das auch zu kaufen sein wird, hinterlässt dagegen einen besseren Eindruck. Unter Windows ist es angenehm leise und lässt ein ruhiges Arbeiten ohne weiteres zu. Unter Last ist der Lüfter dann durchweg zu hören und wird auch ein wenig laut, stört aber dennoch nicht in leisen Szenen. Da eine bessere Radeon HD 7950 auf dieselbe Lautstärke kommt, wird der Eindruck aber getrübt.
In der Disziplin der Leistungsaufnahme unter Windows erreichen beide Radeon-HD-7800-Karten zwar ein akzeptables Niveau, vollends überzeugen können sie aber nicht. Die Radeon-HD-7700-Karten liefern bessere Werte ab und die Radeon-HD-7900-Probanden kommen im Bereich der Messungenauigkeit auf denselben Wert. Unter Last ziehen beide Modelle mehr Strom aus der Steckdose als die Vorgängergeneration. Ja, relativ gesehen ist der Verbrauch gesunken, absolut gesehen aber nicht.
Sowohl die Radeon HD 7850 als auch die Radeon HD 7870 haben uns damit am Ende (mit einigen kleineren Einschränkungen) durchweg überzeugt. Vor allem die Radeon HD 7870 ist eine attraktive Wahl für Spieler, die keine 400 Euro in eine Radeon HD 7950 stecken, aber dennoch genug Leistung für eine hohe Bildqualität haben wollen. Im Vergleich zur Radeon-HD-6800-Serie sind die neuen Karten – außer bei der Leistungsaufnahme – eine große Verbesserung und orientieren sich mehr an der Radeon-HD-7900-Serie als an den langsameren Radeon-HD-7700-Karten.
AMD gibt als offizielle Preisempfehlung 249 Euro bei der Radeon HD 7850 und von 349 Euro bei der Radeon HD 7870 an. Wir gehen aktuell davon aus, dass sich der Marktpreis bei einer besseren Verfügbarkeit (die ab dem 19.3. gegeben sein soll) ein wenig nach unten orientiert.
Und das ist auch notwendig, weil 350 Euro für die Radeon HD 7870 zu viel wären, denn die Radeon HD 7950 wechselt aktuell für 390 Euro den Besitzer. Wir rechnen deshalb mit einem Marktpreis von knapp über 300 Euro, womit sich der 3D-Beschleuniger in das neue Preisschema der Radeon-HD-7000-Serie einpassen würde. Dasselbe gilt für die Radeon HD 7850, die wir knapp über der 200-Euro-Grenze sehen.
Damit wären die 3D-Beschleuniger zwar immer noch klar teurer als ihre direkten Vorgänger und passen auch hier ins Bild der neuen Generation, jedoch wäre der Preis in Anbetracht der Performance und sonstigen Eigenschaften absolut in Ordnung. Falls die tatsächliche Preissituation unseren Vermutungen entspricht, können wir beiden Radeon-HD-7800-Karten eine Kaufempfehlung aussprechen: Wobei aber auf ein leiseres Kühlsystem geachtet werden sollte.
Auffällig ist am Ende dieses Tests die große Geschwindigkeits- und Preis-Lücke zwischen der Radeon HD 7770 sowie der Radeon HD 7850. Im Moment kann diese noch von der Radeon HD 6850 und der Radeon HD 6870 kompensiert werden, die allerdings beide in absehbarer Zukunft wegfallen werden. Darum rechnen wir mit einer weiteren Radeon-HD-7800-Karte, die unter der Radeon HD 7850 angesiedelt sein wird.
- Schnell genug für 1920x1080
- Meistens AA/AF möglich
- Sehr gutes SSAA unter DX9/10/11 mit korrigiertem LOD
- Akzeptable Leistungsaufnahme unter Windows und unter Last
- ZeroCore-Power-Feature
- Eyefinity (Spieleleistung knapp bemessen)
- DirectX 11.1 und PCIe 3.0
- Kühler?
- Leistungsaufnahme im Blu-ray- und Zwei-Monitor-Betrieb etwas hoch
- Schnell genug für 1920x1080
- Durchweg AA/AF möglich
- Sehr gutes SSAA unter DX9/10/11 mit korrigiertem LOD
- Leise unter Windows
- Akzeptable Leistungsaufnahme unter Windows und unter Last
- ZeroCore-Power-Feature
- Eyefinity
- DirectX 11.1 und PCIe 3.0
- Hörbar unter Last
- Lüfter könnte problemlos leiser sein
- Leistungsaufnahme im Blu-ray- und Zwei-Monitor-Betrieb etwas hoch
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