Dell XPS 13 im Test: Mit Kohlefaser und Gorilla-Glas

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Patrick Bellmer
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Leistung

Im Testmodell des XPS 13 setzt Dell auf den zweitkleinsten für Ultrabooks vorgesehenen Prozessor der i7-Reihe. Das Modell 2637M verfügt über zwei Kerne sowie eine Grundtaktrate von 1,7 Gigahertz. Dank der bekannten Turbo-Technik kann letzterer auf bis zu 2,8 Gigahertz angehoben werden, so lange das thermische Budget – die TDP liegt bei 17 Watt – dies zulässt. Zu den wichtigsten Zusatzfunktionen gehören Hyper-Threading, die beiden Virtualisierungstechniken VT-d und VT-x sowie Unterstützung der AES-NI-Befehlssätze.

Dell XPS 13: Anschlüsse links
Dell XPS 13: Anschlüsse links

Die integrierte GPU vom Typ HD 3000 ist hinlänglich bekannt. Sie ist lediglich DirectX-10.1-tauglich und aufgrund der geringen Anzahl an Execution Units (zwölf) sowie des fehlenden eigenen Speichers kaum für anspruchsvollere Aufgaben geeignet. Je nach Anforderung und Temperatur kann sie zwischen 350 und 1.200 Megahertz getaktet werden.

Performance-Vergleich 3DMark

In Summe ist der i7-2637M als Kombination aus CPU und GPU je nach Szenario zwischen zehn und 20 Prozent schneller als der in vielen Einstiegskonfigurationen verwendete i5-2467M. Im Alltag bedeutet dies eine mehr als ausreichende Leistung, in Sonderfällen profitiert man von den im Vergleich zum i5 vorhandenen Sonderfunktionen. Geht es nur um die reine Grafikleistung, nehmen sich beide Probanden nicht viel. Hier fehlt es dann an den bereits weiter oben genannten Dingen, die allerdings bislang in keinem Ultrabook zu finden sind.

Dell XPS 13: Anschlüsse rechts
Dell XPS 13: Anschlüsse rechts

Mehr als ausreichend Leistung bietet hingegen die verbaute SSD aus dem Hause Samsung. Hierbei handelt es sich um das Modell PM830 mit einer Kapazität von 256 Gigabyte und einer mSATA-Schnittstelle. Beim Lesen erreicht das Laufwerk in der Spitze fast 470 Megabyte pro Sekunde, was den zweitschnellsten bisher ermittelten Wert darstellt. Deutlich gemächlicher geht es die SSD allerdings beim Schreiben an. Hier wurden in der Spitze zwar immer noch rund 265 Megabyte pro Sekunde gemessen, der Abstand zur Spitze ist aber deutlich. Dennoch gehört der Massenspeicher zum Besten, was derzeit verbaut werden kann.

Crystal Disk Mark

Ein Wechsel des Laufwerks gegen ein anderes Modell ist deshalb eher unnötig, im Gegensatz zum Arbeitsspeicher aber immerhin möglich. Denn der vier Gigabyte große RAM ist fest auf dem Mainboard verlötet und kann somit nicht getauscht werden. Da Dell gleichzeitig auf eine separate Speicherbank verzichtet hat, kann der Nutzer hier nachträglich nicht aufrüsten. Deshalb bleibt zu hoffen, dass der Hersteller in Kürze eine Konfiguration mit mehr Arbeitsspeicher anbieten wird.

Mehr Auswahl bei den Schnittstellen wäre zwar auch von Vorteil, dass hier weitere Optionen folgen, ist aber sehr unwahrscheinlich. Denn insgesamt stehen nur zwei USB-Ports, davon einmal USB 3.0, ein Mini-DisplayPort sowie eine Audio-Buchse zur Verfügung. Damit bewegt man sich auf dem (leider) üblichen Ultrabook-Niveau – nur wenige Modelle bieten mehr. Ärgerlich ist jedoch, dass Dell auf einen Ethernet-Anschluss verzichtet. Somit kann man beim Zugriff auf Netzwerke lediglich auf das WLAN-Modul zurückgreifen, welches löblicherweise in Netzen mit 2,4 und 5,0 Gigahertz arbeitet. Handys und andere Hardware kann via Bluetooth angebunden werden.

Dell XPS 13: Unterseite aus Kohlefaser
Dell XPS 13: Unterseite aus Kohlefaser

Bei der restlichen Ausstattung wissen Webcam und Lautsprecher zu gefallen. Erstere löst mit den üblichen 1,3 Megapixeln auf und liefert eine für Video-Konferenzen mehr als ausreichende Bildqualität – auch bei weniger guten Lichtverhältnissen. Die für die Sound-Wiedergabe verantwortlichen Stereo-Lautsprecher überzeugen mit einer hohen Gesamtlautstärke und einem für diese Platzverhältnisse guten Bass. Zwar kann das XPS 13 nicht mit einigen ausgewachsenen Gaming-Notebooks mithalten, im Segment der kompakten Mobilrechner gehört es allerdings zur Spitze. Abzüge in der Ausstattungsnote gibt es für das Fehlen eines Kartenlesers und einer Vorrichtung für Kensington Locks.

Die Kehrseite der Leistung sind die Verbräuche und Emissionen. Mit einer Akkuladung konnten im Test Laufzeiten von fast 380 Minuten (Praxistest) ermittelt werden. Im Battery-Eater-Benchmark lagen die Zeiten zwischen rund 100 (Classic Test, Volllast) und gut 330 Minuten (Reader's Test, geringe Last) – insgesamt überdurchschnittliche Ergebnisse. Im Powermark konnte sich das XPS 13 ebenso in der Spitzengruppe platzieren, je nach Szenario waren hier zwischen etwa 150 und 260 Minuten möglich.

Dell XPS 13: Beleuchtete Tastatur
Dell XPS 13: Beleuchtete Tastatur

Ebenfalls gut fällt die Temperaturentwicklung aus. Im Leerlauf konnten an der Oberseite zwar punktuell mehr als 36 Grad Celsius ermittelt werden, an der Unterseite waren es aber nur gut 30 Grad. Nach einer längeren Volllastphase gab es lediglich am Boden deutliche Veränderungen, so dass 36 Grad Celsius erreicht wurden; ein Zeichen dafür, dass die Verwendung von Kohlefaser zur Verhinderung einer starken Erwärmung der Unterseite funktioniert. Als kritisch können und müssen allerdings die Werte rund um die Luftauslässe erwähnt werden. Mit fast 60 Grad Celsius erreicht das XPS 13 hier Sphären, die schon nach kurzer Zeit des Hautkontaktes gefährlich werden können.

Dell XPS 13: Temperatur im Leerlauf
Dell XPS 13: Temperatur unter Last