Doppelturm-CPU-Kühler im Vergleich: Neues Testsystem vorgestellt
4/16Scythe Mine 2
Technische Eckpunkte
- Dual-Tower CPU-Kühler im 140-mm-Format
- Kupferwärmeaufnahme, eben, vernickelt
- 44 Aluminiumlamellen je Turm, Abstand ca. 2 mm
- Achtfach-Ø6-mm-Heatpipe-Ausstattung in U-Biegung
- Abmessungen Kühler mit Lüfter: 143 × 130 × 160 mm (L × B × H)
- Gewicht komplett mit Lüfter: 1.140 Gramm (ohne Lüfter: 985 Gramm)
- Lüfterbefestigung per Drahtbügel
- Serienlüfter: Scythe SM1425SL12HPVS
- Abmessung: 140 × 140 × 25 mm
- Wahlweise PWM oder manuelle Steuerung
- Drehzahlbereich: 500 ... 1.700 U/min
- Luftdurchsatz: 46,2 ... 157 m³/h
- 4-Pin-PWM-Anschluss und Potentiometer-Sloblende
- Kompatibilität: AMD und Intel per Rückplattenverschraubung
- AMD AM2(+), AM3(+), FM1
- Intel LGA 775, 1155, 1156, 1366
- Scythe-Herstellerhomepage
- Preisvergleich
Kühler im Detail
Mit seinem Marktpreis von unter 25 Euro setzt der Mine 2 des japanischen Herstellers Scythe die teure Konkurrenz gleich gehörig unter Druck. Für diesen Preis erhält der Anwender den wuchtigen Doppelturm-Kühlkörper samt vormontiertem 140-mm-PWM-Lüfter, das komplette Montagematerial für AMD- und Intel-Desktopplattformen, eine kleine Tüte Wärmeleitpaste sowie eine Anleitung mit deutschsprachiger Teilumsetzung.
Acht Heatpipes in U-Aufbiegung kann der Mine 2 vorweisen, welche in zwei Ebenen die vollkupferne Bodenplatte passieren. Damit umgeht Scythe das Problem, dass die äußeren Kapillaren in einer Parallelanordnung zum Teil schon sehr weit vom hitzeproduzierenden Prozessorkern entfernt liegen. 44 auf die Heatpipes gesteckte, nicht verlötete Aluminiumlamellen pro Turm sorgen für ausreichend große Radiatoroberflächen, welche durch die charakteristischen Lamellenstanzungen immer wieder unterbrochen werden.
Qualitativ bietet der Mine 2 deutlich mehr, als man es von einem Produkt dieser Preisklasse erwarten könnte. Die sauber vernickelte Kupferbasis, die einheitlichen Heatpipe-Abdeckungen und der feine Lamellenschnitt sind durchaus gefällig. Im Vergleich zur gehobenen Konkurrenz sind Abstriche in der Feinbearbeitung der Aluminiumeinheiten und der Verzicht auf eine Komplettvernickelung sowie eine leistungs- und stabilitätsfördernde Verlötung aller Bauteile zu bemerken.
Wie fast alle Doppelturm-Varianten kann auch der Mine 2 bis zu drei Lüfter im 120- oder 140-mm-Format aufnehmen. Serienmäßig liegt ihm aber nur ein Modell bei, welches in zentraler Position zwischen den Türmen vorgesehen ist. Die Befestigung am Kühlkörper erfolgt mit dem einzigen, beiliegenden Drahtbügelpaar, welches für Ventilatoren mit Bohrlochabständen von 105 Millimetern konzipiert ist (typischerweise 120-mm-Lüfter).
Der Serienlüfter des Mine 2 arbeitet laut Datenblatt in einem Bereich zwischen 500 und 1.700 U/min. Dabei kann der Anwender wahlweise die PWM-Funktion nutzen oder per Schalter auf manuelle Drehzahlkontrolle am Slotblendenpotentiometer wechseln.
Montagebesonderheiten
Die Montage des Scythe Mine 2 gestaltet sich für ungeübte Anwender möglicherweise etwas umständlich. Zunächst sind die typischen, AMD- oder Intel-spezifischen Metallbügel am Kühlerboden anzuschrauben. Intel-Nutzer müssen diese zudem entsprechend der Bohrlochabstände ihrer Plattform mit passenden Muttern versehen. Bei ausgebauter und gedrehter Hauptplatine wird die gut isolierte Rückplatte nun positioniert, die vier Schrauben durchgefädelt und vorderseitig mit kleinen Kunststoff-Isolierringen fixiert.
Zur Hochzeit aus Kühler und Mainboard wird der Mine 2 auf der mit Wärmeleitpaste präparierten CPU aufgesetzt und entsprechend ausgerichtet. Da die Schrauben zur Installation Motherboard-rückseitig eingedreht werden müssen, gestaltet sich dieser Akt durchaus etwas komplizierter.
Die Kühlerbauhöhe von 160 Millimetern bedingt wie gehabt ein entsprechend breites Gehäuse. Außerdem bleibt anzumerken, dass der Mine 2 auf AMD-Plattformen nicht gedreht montiert werden kann. Die Standardmontage sieht eine Blasrichtung des Zentrallüfters orthogonal zu den Längsseiten des AMD-Retentionmoduls vor.