Samsung Wave III im Test: Nicht iOS, nicht Android: Bada!
2/6Wave III im Überblick
Design & Verarbeitung
In puncto Design orientiert sich der neue Anführer der Bada-Riege merklich an den Vorgängern, setzt jedoch auch klar eigene Akzente. Aufgrund des bronzenen Aluminium-Gehäuses ist eine Ähnlichkeit zu den Vorgängern offensichtlich, wodurch sich das Smartphone nahtlos in die entsprechende Designlinie des koreanischen Giganten einordnet. Unterschieden finden sich mehr im Detail. In wie fern das nun als Pro oder Kontra gesehen wird, liegt im Auge des Betrachters.
Etwas objektiver lässt sich die Verarbeitung des Gehäuses bewerten. Aufgrund des verwendeten Aluminiums, wie bei einigen Vertretern aus der Wave-Reihe verwendet, dürfte hier der heiß diskutierte Kritikpunkt des „Plastikbombers“ wegfallen. Die Front wird, wie für ein heutiges Smartphone üblich, vom Touchscreen – hier mit 4 Zoll Diagonale – dominiert. Dieses ist nahtlos in das Gehäuse eingelassen und zeigt keinerlei Spuren von ungleichmäßigen Spaltmaßen, hier leistet der Hersteller absolut tadellose Arbeit.
Auch die Rückseite sitzt fest und sicher, erst nach genauem Hinsehen wird deutlich, dass sich diese öffnen lässt. Hierfür hat sich Samsung sehr großes Lob verdient. Das Gerät wirkt sehr stabil und tough, gleichzeitig aber sehr elegant und hochwertig, aufgrund der Aluminiumelemente und der geringen Bauhöhe. Die Rückseite ist über einen Schiebemechanismus angebracht und lässt sich für den Akkutausch und das Einsetzen der SIM-Karte empor schieben, nicht jedoch abnehmen. In weiten Teilen erweckt das stabile Wave3, unter anderem durch diese Konstruktion bedingt, den Eindruck eines Unibody-Gehäuses aus einem Guss.
Unter dem Super AMOLED-Display finden sich die Bedientasten, in Form von einem physischen Home-Button und zwei kapazitiven Tasten für Anrufannahme und -auflegen. Letztere dient auch dem Beenden von offenen Apps. Auf der rechten Seite findet sich der Power-Button, links die Lautstärke-Wippe. Die Unterseite beherbergt den microUSB-Anschluss sowie den 3,5mm-Klinkenstecker für Kopfhörer. Auf der Rückseite findet sich die Kamera samt LED-Licht sowie der Lautsprecher. Alle physischen Knöpfe lassen sich gut bedienen: Der Druckpunkt ist knackig, die Tasten schlagen ausreichend schnell an. Die kapazitiven Tasten benötigen ein wenig Einarbeit, sind aber nach kurzer Zeit kein Hindernis für den Arbeitsfluss.
Alles in allem lässt die Verarbeitung des Gerätes keinerlei Wünsche offen. Sämtliche Elemente sitzen fest, durch die abgerundete Rückseite liegt das Gerät zu dem angenehm in der Hand. Die 128 Gramm Gewicht sind stören weder bei längerer Bedienung noch bei beim Transport in der Hosentasche.
Display
Beim Display kommt ein alter Bekannter zum Einsatz: Das 4 Zoll große Super AMOLED-Display mit der Auflösung von 480 × 800 Pixeln ist bereits vom 2 Jahre alten Galaxy S aus gleichem Hause bekannt. De Hersteller bewirbt seine AMOLED-Panels mit besonders gutem Kontrast, starken Blickwinkel und einem „wirklichen“ Schwarz. Oft kritisiert werden die Bildschirme hingegen für übersättigte, unnatürliche Farben, die kürzeren Lebenszeit der Pixel oder der mäßigen Darstellung weißer Fläche. Bei Samsungs Super AMOLED-Displays wird zudem auch die verwende PenTile-Matrix des Panels kritisiert, wodurch die reelle Auflösung aufgrund einer veränderten Anordnung der Subpixel unter der angegeben liegt.
Doch welche Eigenschaften treffen wirklich auf das Display zu, welche Vor- und Nachteile bietet es? Bereits im Bootvorgang, spätestens allerdings bei fertig geladenem Betriebssystem, fällt die angesprochene, betonte Farbdarstellung auf. Vor allem bei der Betrachtung von Bildern oder Videos wirkt die Sättigung unnatürlich und zu stark. Dies fällt besonders im Vergleich zu LC-Displays der Konkurrenz auf, wie etwa dem IPS-Pendant des Apple iPhone 4S. An den eigenen Präferenzen ist jedoch letzten Endes festzumachen, welche Bedeutung die Farbdarstellung für die Alltagsnutzung hat.
Bestätigen können wir auch die überragende Darstellung von „schwarz“. Während einige weniger hochwertige Bildschirme oft ein meist dunkles grau anzeigen, wirkt es hier angemessen satt und dunkel. Den hier möglichen Schwarzwert erreichen andere Displays, die nicht auf der AMOLED-Technologie aufbauen, in dieser Intensität nicht. Auch die Kontraste entpuppen sich als Realität und nicht nur als Werbung. Die Kontraste sind, typisch für einen AMOLED-Bildschirm, sehr hoch und präsentieren so eigentlich eine sehr gute und brillante Darstellung – wäre da nicht die übertriebene Farbsättigung, welche die Freude doch etwas eindämmt. Zudem lindert die verwendete PenTile-Matrix bei genauer Betrachtung die Qualität, da Schriften beispielsweise ausgefranzt wirken. Dies stört vor allen Dingen beim Lesen auf Internetseiten, während es in anderen gängigen Alltagsszenarien weniger ins Gewicht fällt.
Was uns während des Tests ebenfalls aufgefallen ist, dass der Bildschirm bei der Darstellung von großen weißen Flächen die Helligkeit herunterregelt – dadurch wirkt die Darstellung benebelt und das weiß wird nicht im Ansatz so kräftig und deckend dargestellt wie auf Pendants auf Basis anderer Technologien. Bei der Blickwinkelstabilität gibt sich das Display den Erwartungen entsprechend gut: Vor allem helle Bereiche verblassen zwar ein wenig, grundlegend verändert sich die Darstellung jedoch kaum. So können zum Beispiel auch mehrere Leute gleichzeitig ohne wirkliche Einschränkung Inhalte auf dem Touchscreen betrachten.