Samsung Wave III im Test: Nicht iOS, nicht Android: Bada!
4/6Performance & Alltag
Ausgestattet mit einem 1,4 Gigahertz schnellen Einkern-Prozessor gehört das Wave3 definitiv nicht zur Speerspitze des Smartphone-Marktes. Doch das neben der reinen Leistungsfähigkeit der Hardware auch die Optimierung von Software einen wichtigen Punkt ausmacht, zeigte die Vergangenheit regelmäßig. Bereits in der ersten Version lief Bada auf dem Samsung Wave überaus schnell. Daran hat sich auch bei der dritten Generation auf neuem Software-Stand nichts geändert.
In gängigen Alltagsszenarios lief das Wave3 flüssig, reagierte unverzüglich auf Eingaben und ließ wenig zu Wünschen übrig. Fotos lassen sich in wenigen Sekunden aufnehmen, der Wechsel zwischen geöffneten Programmen geht schnell von der Hand - aber auch der Erststart nimmt, je nach Applikation, höchstens einige Sekunden in Anspruch. Höchstens bei intensiveren Nutzung von Spielen oder Programmen benötigte das Geräte circa eine Sekunde, um wieder vollkommen flüssig zu laufen – dies ist aber definitiv die Ausnahme.
Der Hersteller ergänzt sein Smartphone auch durch einige nützliche Features für drahtlose Kommunikation. Durch „Wi-Fi Direct“ lassen sich bis zu acht Smartphones gleichzeitig zu einem kabellosen Netzwerk zusammenfügen. Den Job des Routers absolviert an dieser Stelle das Gerät selbst. Über „AllShare“ lassen sich per DLNA beispielsweise Videos drahtlos an einen Flachbildfernseher übertragen.
Ein großer Störfaktor in Anbetracht der konkurrierenden Plattformen bleibt allerdings auch einige Zeit nach dem Startschuss von Bada die schlechte und kleine Auswahl an Drittanbieter-Apps. Bis auf einige Dutzend Produkte von namhaften Entwicklern fehlt dem koreanischen Betriebssystem jegliche Qualität an funktioneller Software. Von Spielen für Zwischendurch über Navigation bis hin zu nützlichen Hilfsprogrammen für den Alltag sind empfehlenswerte Apps schlicht und ergreifend Mangelware oder gänzlich nicht vorhanden. Auch der Browser hinkt der Konkurrenz im Form von Apples Safari oder dem Android-Browser in puncto Bedienkomfort und Geschwindigkeit hinterher, wodurch sich Samsung im Vergleich mit der Konkurrenz selbst ein Bein stellt. Somit ist Bada Fluch und Segen zugleich: Schnell und effizient, allerdings mager in der Ausstattung und noch nicht so weit wie die Mitstreiter.
Aufgrund des vertretbaren Gewichtes von 129 Gramm fällt das Gerät weder störend in der Hosentasche noch im Betrieb auf. Etwas gewöhnungsbedürftig ist der Öffnungsmechanismus der Rückseite, welcher zugleich aber die angesprochenen Vorteile eines stabilen Gehäuses mitbringt. Die Lautsprecher des neuesten Bada-Sprösslings sorgten für ausreichende Lautstärke bei der Wiedergabe von Medien oder eingehen Anrufen, sollten aber für den längeren Hörgenuss eher durch den Anschluss von Kopfhörern übergangen werden.