AMD trotz hohem Verlust über den Erwartungen
Nach Börsenschluss am Abend hat auch AMD die Zahlen für das erste Quartal bekanntgegeben. Nachdem der große Konkurrent Intel ein leichtes Umsatzplus aber auch einen Gewinneinbruch vermeldet hatte, gingen die Analysten bei AMD von ähnlichen Zahlen aus – und lagen damit (ohne die Einmalbelastung) richtig.
Mit einem Umsatz von 1,585 Milliarden US-Dollar lag man leicht über den Erwartungen der Analysten, an das gleiche Quartal des Vorjahres kam man aber nicht heran. Im Vorjahr betrug der Umsatz im gleichen Zeitraum 1,613 Milliarden US-Dollar, der Gewinn lag bei 510 Millionen US-Dollar.
Heute muss der Konzern unter dem Strich einen Verlust von 590 Millionen US-Dollar ausweisen. Dieser ist vollständig den neuen Verträgen mit Auftragsfertiger Globalfoundries geschuldet, da diese mit einer „Strafzahlung“ von 703 Millionen US-Dollar zu Buche schlagen. AMD hatte nach den 32-nm-Problemen im letzten Jahr einige der Verträge zu Ungunsten des mittlerweile völlig von AMD unabhängigen Auftragsfertigers geändert, sodass man bei zukünftigen 28-nm-basierten APUs auch auf andere Foundrys, wie beispielsweise TSMC, zurückgreifen kann. Aufgrund der zuvor Globalfoundries zugesicherten Exklusivität wurde der Betrag fällig. Von TSMC, so gab AMD bekannt, wird beispielsweise bereits die kommende „Brazos 2.0“-Plattform – wenn auch noch in älterer Fertigung – ausgeliefert und soll noch in diesem Quartal verfügbar sein. Globalfoundries sei auf der anderen Seite bereits mit der Massenproduktion der „Trinity“ beschäftigt, die laut Gerüchten bereits in wenigen Wochen verfügbar sein sollen.
Unterm Strich lief es ansonsten relativ ähnlich wie im Jahr zuvor. Bei der Prozessorsparte sank der Umsatz im Promille-Bereich von 1,203 auf 1,200 Milliarden US-Dollar, das operative Einkommen stieg dabei jedoch trotz sinkender Durchschnittspreise (ASP) von 100 auf 124 Millionen US-Dollar. Das Grafikkartengeschäft verläuft weiterhin flach, mit 382 Millionen US-Dollar lag der Umsatz unter dem Vorjahr, als 413 Mio. erwirtschaftet wurden. Immerhin stieg der operative Gewinn der Sparte durch die höheren Grafikkartenpreise leicht von 19 auf 34 Millionen US-Dollar an.
Für das zweite Quartal erwartet AMD ähnliche Umsätze, die im besten Fall sechs Prozent über denen des ersten Quartals liegen.