Diablo III Beta: Eine Geteilte Meinungen zu Teil 3
2/3Spieleindrücke
Kurz darauf geht es ohne weiteres Trara direkt vor den Stadttoren Tristrams los, wahlweise alleine oder im kooperativen Spiel. Nach den ersten paar Minuten, in denen die Story eingeleitet wird, darf man sich auf die Suche nach Deckhard („help“) Cain begeben. Logisch, dass dem diverse Monster im Weg stehen. Auch wenn Blizzard (nicht nur) hier aus dem Vorgänger recycelt hat, Spaß macht „Diablo III“ sofort. Die Grafik erscheint angemessen und dank des Comic-Looks stimmig, die Effekte sehen schick aus, die Umgebung ist wunderhübsch animiert und eine Physikengine tut schließlich ihr übriges: Sie erlaubt es, unter anderem auch Kronleuchter auf Monster fallen zu lassen. Tatsächlich sind die Levels deshalb unheimlich lebendig, da ständig unplanmäßig Monster auftauchen oder Dinge manipulierbar sind. Zur Atmosphäre trägt auch der opulente und dynamische Soundtrack bei, der stets für passende Klänge sorgt. Selbst die deutsche Sprachausgabe ist überdurchschnittlich gut und weitgehend professionell umgesetzt worden.
Entsprechend können die Horden der Unterwelt gar nicht groß und böse genug sein. Mit fortschreitendem Spielverlauf treten zudem Bossgegner auf, die spezielle Fähigkeiten wie eine „knockback“-Attacke besitzen. Auch wenn die Beta lediglich einen Teil des Tutorials enthält und nur gut anderthalb Stunden umfasst, verspricht dies bereits jetzt abwechslungsreiche Kämpfe, zumal die Gegner mit zufälligen Eigenschaften und den Diablo-typischen, ebenso lustigen wie sinnfreien Namen wieder mit von der Partie sind – zumindest auf höheren Schwierigkeitsstufen oder im späteren Spielverlauf, denn der gezeigte Ausschnitt sollte niemanden wirklich aufhalten. Lediglich ein oder zwei Stellen erfordern den Konsum von Heiltränken, was vor allem für den dann doch deutlich knackigeren finalen Kampf gilt. Die werden einfach per Shotcut geschluckt, was ebenso einfach wie das Nutzen von Fähigkeiten funktioniert.
Ist „Diablo III“ also nur ein „optimierter“ zweiter Teil, ein „Call of Duty“ in RPG-Form? Definitiv nicht. Das Ein oder Andere kommt Kennern des Vorgängers zwar bekannt vor, im Prinzip wurden aber viele alte Zöpfe über Bord geworfen. Das ist auch gut so, denn nunmehr sorgen viele Komfortoptionen für ein flüssigeres Spielvergnügen: Gold etwa wird automatisch aufgesammelt und Gegener verlieren in Kämpfen Lebensenergie-Pickups, während Heiltränke nun eine erhebliche Cooldown-Zeit haben. Das macht die Gefechte prinzipiell schneller, gleichzeitig aber auch taktischer. Zudem scheint sich jeder Charakter völlig anders zu spielen, was auch an der Abkehr vom Mana-System liegt. Nun verfügt jede Klasse über ein eigenes Reservoir für ihre Fähigkeiten, das sich überdies unterschiedlich regeneriert. Wut beispielsweise wird exklusiv vom Barbar genutzt und regeneriert sich nur im Kampf.
Auch die Charakterentwicklung scheint ein Treffer geworden zu sein. Fähigkeitspunkte werden nun automatisch verteilt, Skills haben keine Ausbaustufen mehr und sind nicht mehr in spezialisierten Rubriken angeordnet. Dafür gibt es Runen, die beispielsweise dem Schlag des Barbaren die Fähigkeit zur Lähmung oder zum Zurückstoßen von Gegnern verleihen. Ob das im Vergleich zum Vorgänger mit seinen komplexen Skilltrees und Builds trotz der relativen Öffnung samt einfachem Umskillen per Knopfdruck tatsächlich auch langfristig fesselt, bleibt abzuwarten. Denn die Auswirkungen des Crafting-Systems sowie des Schwierigkeitsgrades, die hier potentiell entgegenwirken könnte, lassen sich in der Beta noch nicht vollständig testen. Gleiches gilt für das Echtgeld-Auktionshaus, welches vorerst offline blieb.