Werksbesichtigung: So fertigt Seagate Festplatten-Schreibköpfe in Irland
2/5Seagate Springtown
Das Seagate Springtown ist nach Angaben des Unternehmens weltweit die derzeit größte Fabrik zur Herstellung von Schreibköpfen für Festplatten. Bevor wir gleich näher darauf eingehen, was genau ein Schreibkopf ist, wollen wir zunächst noch etwas genauer auf Seagate Springtown eingehen. In Nordirland produziert Seagate, durch die geringen Schäden bei der Flut in Thailand derzeit mit einem Gesamtmarktanteil von 39 Prozent Marktführer, rund 70% der Schreibköpfe für die eigenen Festplatten. Derzeit entspricht dies einer Jahresproduktion von etwa 700 Millionen Schreibköpfen oder 12 bis 15 Millionen Stück pro Woche.
Die Bauarbeiten in Derry begannen 1993 mit der Grundsteinlegung für das erste Reinraumgebäude, das bereits 1994 die ersten Schreibköpfe ausliefern konnte. Wiederum ein Jahr später wurde der Komplex um eine Forschungs- und Entwicklung-Abteilung erweitert. Der nächste Meilenstein war 1998 die Erweiterung des Produktionsbereichs um die Fab2. Die bisher letzte größere Ausbaustufe erfolgte dann 2010 und betraf die Forschungs- und Entwicklungs-Abteilung.
Bei einer Gesamtfläche von mittlerweile rund 44.000 Quadratmetern sind alleine rund 12.500 Quadratmeter Reinräume, in denen die Produktion stattfindet. Alleine die Elektrizität, die nötig ist, um das Klima der Reinräume zu kontrollieren, die 100 mal sauberer sind als ein OP-Saal, entspricht dem Verbrauch von 4.000 Einfamilienhäusern. Auf die Ausstattung der Reinräume – die gelbe Beleuchtung soll übrigens die ungewollte Belichtung der Fotolacke auf den Wafern verhindern – entfällt auch das Gros der Investitionskosten. Während die Gebäude mit Kosten von 95 Millionen US-Dollar noch vergleichsweise günstig waren, kosteten die für die Produktion nötigen Maschinen über 900 Millionen US-Dollar.
Nicht gerade gering ist auch die Zahl der Mitarbeiter, die Seagate in Derry beschäftigt: Etwa 1.400 Männer und Frauen, angefangen bei den Putzkräften bis hinauf zum leitenden Ingenieur, halten die Produktion fast das ganze Jahr hindurch 24 Stunden am Tag aufrecht, denn Ausfallzeiten können leicht Kosten von mehreren Hunderttausend Euro verursachen.
Zudem sieht Seagate im Standort Nordirland einen wichtigen geographischen Vorteil, da man aufgrund der Zeitverschiebung jeweils am Vormittag und Nachmittag einige Stunden parallel zu Asien und den USA arbeitet.