Grafikleistung: Wii U ist Xbox 360 und PS 3 angeblich unterlegen
Dieser Tage wird viel über die Leistungsfähigkeit der nächsten Spielekonsolen-Generation diskutiert. Da passt es gut ins Bild, dass einige Entwickler sich nun auch zur Wii U geäußert haben. Die Einschätzungen zu Nintendos neuer Konsole fallen allerdings wenig schmeichelhaft aus.
Dass die Wii U im direkten Vergleich der Next-Gen-Konsolen in puncto Hardware-Potenz Rang 3 von 3 belegen wird, ist wenig überraschend und gilt längst als ausgemacht. Geht es aber nach anonymen, mit Nintendos neuer Konsole befassten Entwickler-Quellen von Gamesindustry, wird die Grafikleistung der Wii U auch nicht an jene der aktuellen Konkurrenten aus dem Hause Microsoft und Sony heranreichen. Dazu wird ein Entwickler beispielsweise wie folgt zitiert.
Da sind einfach nicht genug Shader, sie ist einfach nicht so potent. Natürlich sind manche Dinge besser, was einem moderneren Design geschuldet ist. In Summe reicht die Wii U aber nicht wirklich heran.
Auch wenn bisher keine handfesten Informationen zur Potenz der Grafiklösungen vorliegen, wäre es doch eine kleine Überraschung, wenn die Wii U tatsächlich von den über fünf Jahre älteren Last-Gen-Geräten der Konkurrenz überboten würde.
Allerdings dürfte ein solcher Umstand auch nicht überschätzt werden. Letztenendes sind alle technischen Entscheidungen vor allem an einen Aspekt angelehnt: an den Preis. Da man hier erneut erwarten darf, dass Nintendo sich mit seiner Konsole als günstigster Anbieter positionieren wird, ist nur naheliegend, dass sich die grafischen Möglichkeiten in übersichtlichen Grenzen bewegen.
Hinzu kommt, dass der Konzern mit der Wii U vor diesem Hintergrund erneut unter dem Druck steht, Innovation zu liefern. Dies soll – wie seinerzeit bei der Wii – über ein neues Element in der Steuerung erreicht werden, sodass die Tablet-Integration den vielleicht wichtigsten Aspekt bei der Betrachtung des Gerätes darstellt.
In der Branche wird dieses Alleinstellungsmerkmal allerdings nicht ohne Argumente als Ursache für die offenbar mäßige sonstige Hardware-Ausstattung gesehen: Um tatsächlich einen günstigen Preis anbieten zu können, muss Nintendo dieser Interpretation nach aufgrund des nicht unaufwändigen, kostspieligen Tablet-Controllers an anderen Ecken sparen.
In diesem Vorgehen könnte wie schon bei der Wii tatsächlich die Quelle eines möglichen neuen Erfolgs liegen: Da viele potentielle Käufer hohe Anschaffungskosten für Konsolen scheuen, könnte sich die Wii U wie die Vorgängerin als günstige, auf schnellen Spaß und eine besondere Bedienung ausgelegte Alternative positionieren, während Sony und Microsoft weiterhin im Hochpreissegment um die „Core“-Spielerschaft buhlen.
Damit liegt schließlich die Feststellung nahe, dass der Erfolg der Wii U mit der Qualität der Controller-Integration steht und fällt, weswegen man sich bei Nintendo über Entwickler-Bemerkungen, wonach man den gleichen spielmechanischen Effekt einfacher und besser über die Kombination von PlayStation 3 und PlayStation Vita erreichen könne, nicht gerade freuen dürfte.