Kostengünstigerer Breitbandausbau: Start der EU-Konsultation

Maximilian Schlafer
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Am gestrigen Tage hat die Konsultationsphase des Projektes zur Kostensenkung beim Breitbandinternetausbau begonnen, dass von der Europäischen Kommission im Rahmen ihrer Digitalen Agenda initiiert wurde. In dieser Phase wird um Anregungen zu diesem Thema aufgerufen.

Da die Kommission den Zugang zu Hochgeschwindigkeitsinternetanschlüssen als grundlegenden Faktor zur Steigerung des Wirtschaftswachstums im digitalen Sektor ansieht, will sie den Ausbau dieser Infrastruktur, so die entsprechende Pressemitteilung, möglichst effizient gestalten. Laut ihren eigenen Angaben würden 10% zusätzliche Breitbandverbindungen in Europa ein Wirtschaftswachstum zwischen 1% und 1,5% bewirken.

Derzeit entfallen bei solchen Ausbauarbeiten stellenweise bis zu 80% der Kosten rein auf die Bauarbeiten beim Verlegen der Leitungen. Dieser hohe Anteil wird auf mangelnde Koordinierung bei diesen Bauvorhaben zurückgeführt, aber auch auf eine unzureichende Wiederverwendung bestehender Infrastrukturen. Als Beispiel wird angeführt, dass durch eine Abstimmung zwischen Telekommunikationsinfrastrukturbetreibern und Energie- und Wasserversorgungsunternehmen bei allfälligen Arbeiten an Leitungen ein großes Einsparungspotenzial bestehe. So könnte im Zuge der Bauarbeiten der Versorgungsunternehmen auch gleich die Telekommunikationsdienstleister ihre Leitungen verlegen, ein zweites kostenintensives Aufreißen von Straßen würde so entfallen.

Durch die entstehenden Einsparungen soll es, so die Erwartung der Kommission, für Unternehmen attraktiver werden, den Breitbandausbau voranzutreiben und letztendlich sollen auch die Endkunden durch geringere Kosten für ihre Anschlüsse ihren Vorteil daraus ziehen.

Um diesen Prozess möglichst effektiv gestalten zu können, bittet die Kommission nun in dieser Konsultationsphase um Meinungsäußerungen dazu, wie dieses Projekt am besten umzusetzen wäre. Angesichts des großen Kostenanteils, der auf diesen Sektor entfällt, interessiert sie sich dabei vor allem für den Tiefbausektor und folgende Fragen:

  • Investitionshindernissen im Breitbandinfrastrukturbereich
  • Möglichkeiten einer besseren Nutzung bestehender Infrastrukturen
  • der Frage der Koordinierung von Bauarbeiten
  • Maßnahmen zur besseren Koordinierung zwischen den zuständigen Behörden und zur Vereinfachung der Genehmigungsverfahren
  • Kompatibilität neuer Gebäude mit der Infrastruktur für das Hochgeschwindigkeits-Internet

Diese Phase wird bis zum 20. Juli 2012 laufen, die Teilnahme ist unter diesem Link möglich. Die Digitale Agenda soll letztenendes unter Anderem dafür sorgen, dass ab 2020 Geschwindigkeiten von 30 Mbit/s „für alle“ Unionshaushalte verfügbar sind, 50% davon sollen mit 100 Mbit/s angeschlossen werden. Dieser Teil dürfe aber vorrangig in den Städten zu finden sein, da dort mit relativ wenig Einsatz relativ viele Haushalte erschlossen werden können.

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