Antec H2O und Corsair Hydro im Test: Alternative Flüssigkeits-CPU-Kühler
13/13Fazit und Empfehlungen
Dass die Kompaktlösungen auf Flüssigkeitsbasis eine echte Alternative zu herkömmlichen Prozessor-Luftkühlern sind, dürfte mittlerweile kein Geheimnis mehr sein. Bei entsprechend gut abgestimmtem Luftstrom im Gehäuse und einblasender Montage der Radiatorlüfter lassen sich beachtliche Kühlresultate verwirklichen, die besonders bei höheren Luftgeschwindigkeiten so manchen kiloschweren Metallkoloss in den Schatten stellen. Dabei ist lediglich ein 120-mm-Lüfterplatz an der Chassisrückwand oder im -Deckel notwendig, um die flexible Kühleinheit unterzubringen. So agieren die Flüssigkeitskühler in vielen Fällen nicht nur leistungsstärker, sondern auch noch platzsparender respektive –ökonomischer als ihre Luftkühlpendants. Um ihre volle Leistung abrufen zu können, benötigen sie jedoch kühle Luft von außerhalb des Gehäuses, wodurch unter Umständen das komplette Belüftungskonzept des PCs angepasst werden muss. Die Folge können erhöhte Temperaturen der übrigen Systemkomponenten sein.
Abseits dieser allgemeinen Aspekte sind uns insbesondere die wenig zeitgemäßen, qualitativ unterdurchschnittlichen Lüfter der hier vorgestellten Kühllösungen von Antec und Corsair aufgefallen. Beide Marken verbauen Modelle, die den durchaus positiven Grundeindrücken der Kühleinheiten nicht gerecht werden. Wir hätten zumindest gut auf die ratternden, turbinenartigen Drehzahlmonster verzichten können und ein Großteil der Anwender, die sich auch angesichts der stattlichen Preise für einen Prozessorkühler dieser Bauart entscheiden, wahrscheinlich auch. Warum also nicht einen Flüssigkeitskühler ohne vorgeschriebenen Billiglüfter zu etwas günstigeren Preisen anbieten?
In der Lüfterfrage kommt die Antec H2O 620 noch relativ glimpflich davon. Aus akustischer Sicht arbeitet der Serienventilator gedrosselt sogar einigermaßen erträglich. Dafür bietet das Pendant noch nicht einmal ein Drehzahlsignal zum Auslesen der Lüftergeschwindigkeit. Unabhängig davon offeriert die Kühlung eine sehr gute Leistung auf Niveau der größeren Schwester gepaart mit einer relativ leisen Pumpeneinheit. Der dünnere Radiator kommt der H2O 620 besonders bei niedrigen Lüfterdrehzahlen oder im Single-Fan-Betrieb zugute. Wer auf Zusätze wie Überwachung und Steuerung per Software oder verschiedene Automatikmodi verzichten kann, greift für etwa 45 Euro zur H2O 620 und investiert das überschüssige Geld gezielt in hochwertige Lüfter.
Stehen hingegen diese Funktionen im Fokus, so kann möglicherweise die Antec H2O 920 punkten. Die Kühleinheit ist mit Referenzlüftern marginal leistungsstärker als die H2O 620, benötigt zur Entfaltung jedoch auch einen intensiveren Luftstrom. Montagekomfort und Produktqualität sind zufriedenstellend, die Serienlüfter wenig überzeugend. Einzig im „Silent“-Modus können akzeptable Geräuschcharakteristika erreicht werden, die sensiblen Gemütern jedoch kaum ein Lächeln ins Gesicht zaubern werden. Die Pumpeneinheit ist etwas leistungsfähiger und folglich etwas lauter als jene der H2O 620 und der Straßenpreis mit etwa 75 Euro stattliche 30 Euro höher. Angesichts der Zusatzfunktionen ist dies vertretbar, aus Sicht der reinen Kühlleistung sicher nicht.
Insgesamt hat sich die Corsair H80 als leistungsstärkste Kühllösung auf unserer Plattform präsentiert. Die etwas grobere Radiatorlamellierung gewährt dem Pendant eine bessere Leistungsfähigkeit auch in Verbindung mit förderschwächerer Belüftung. Unverständlich daher, warum Corsair die H80 mit Lüftern ausstattet, die in einem akustisch indiskutablen Drehzahlbereich von 900 bis 2.500 U/min arbeiten und manuell gesteuert gar erst bei 1.200 U/min anlaufen. Nachholbedarf besteht außerdem bei der starren, widerspenstigen Verschlauchung, welche die Installation unnötig erschwert. Insgesamt reicht es so trotz guter Rohleistung also auch bei der knapp 80 Euro teuren Corsair H80 nicht für eine uneingeschränkte Empfehlung.
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