Antec H2O und Corsair Hydro im Test: Alternative Flüssigkeits-CPU-Kühler
2/13Kühler im Detail
Antec H2O 620
Die Antec H2O 620 ist die günstigste der drei Kühler im Vergleich. Ihr Anschaffungspreis liegt mit etwa 45 Euro im Bereich hochwertiger Luftkühler. Dafür enthält die gut sortierte Retail-Kartonage den Single-Radiator nebst bereits einsatzfähig angeschlossener Kühler-Pumpeneinheit, einen 120-mm-Lüfter mit Antec-Label, Montagematerial für AMD- und Intelplattformen sowie eine Installationsanleitung mit deutscher Sprachfassung. Wärmeleitpaste wird nicht separat mitgeliefert, sondern ist lediglich für den Erstbetrieb bereits am Kühler aufgetragen.
Wenig überraschend ist die Antec H2O 620 kein Eigengewächs des kalifornischen Netzteil- und Gehäusespezialists, sondern eine angepasste Mischform der 550LC und der 570LC des Herstellers Asetek, welcher die all-in-one-Lösungen seit geraumer Zeit entwickelt und diese sowohl an OEM- als auch an interessierte Retailpartner verkauft. Auch die frühen Corsair-Produkte der Hydroserie (H50, H70) basieren auf den Asetek-Produkten.
Die Grundlage der H2O 620 bildet ein nur 2,7 Zentimeter dicker 120-mm-Einzelradiator, welcher mit dünnen Kapillaren durchzogen ist und durch zahlreiche, wellenartig gelegte Aluminiumfinnen entsprechende Oberflächenvergrößerung zur Wärmeabgabe erfährt. Die Lackierung des Radiators ist einheitlich matt-schwarz, die qualitative Anmutung hochwertig und der Gesamtaufbau robust.
Herzstück der Kühlung wird durch die etwa 2,8 Zentimeter hohe Kühleinheit gebildet. Sie vereint auf engstem Raum drei elementare Bestandteile einer herkömmlichen Wasserkühlung: Die Wärmeaufnahme, bestehend aus einer ebenen, kupfernen Bodenplatte mit aufgelöteten Kupferlamellen, die im Betrieb von der Kühlflüssigkeit umspült werden. Die Pumpeneinheit, welche mit maximal 1.350 U/min agiert und dabei das Kühlmittel aktiv antreibt. Sowie eine Ausgleichsbehältereinheit, die Flüssigkeitsfehlstände egalisiert.
Über einen herkömmlichen 3-Pin-Lüfteranschluss, dessen Kabel mit etwa 30 Zentimeter Länge ausreichend dimensioniert ist, wird die Pumpeneinheit mit Strom versorgt. Aufgrund des Standardanschlusses ist so auch eine einfache Regulierung der Pumpenleistung, etwa mit Hilfe einer externen Lüftersteuerung, möglich. Das Tachosignal der Pumpe wird dabei mitgeliefert.
Verbunden werden Radiator und Pumpeneinheit von zwei etwa 33 Zentimeter langen Gummischläuchen, welche im Gegensatz zur Corsair-Version relativ hohe Flexibilität bieten. Die Schläuche sind fest mit Pumpe und Radiator verbunden und lassen sich nicht ohne weiteres demontieren, denn eine Erweiterung oder Anpassung des geschlossenen Flüssigkeitskreislaufes der H2O 620 ist nicht vorgesehen. Ebenso wird davon ausgegangen, dass die vorhandene Menge an Kühlflüssigkeit nicht im Laufe der Zeit abnimmt, denn ein Nachfüllen ist ebenfalls nicht angedacht.
Als Kühlmittel kommt in allen Asetek-Systemen destilliertes Wasser mit einem Zusatz von Ethandiol zum Einsatz, wie man es auch in normalen Wasserkühlungen nutzen würde.
Belüftet wird die Antec H2O 620 von einem einzelnen 120-mm-Ventilator. Dieser wird bei der Montage zwischen Gehäusewand und Radiator geschraubt und soll laut Antec-Anleitung so ausgerichtet werden, dass er die warme Luft aus dem Gehäuse befördert. Dies ist insofern verwunderlich, da Corsair bei seiner Hydro-Serie explizit auf eine einblasende Lüfterausrichtung hinweist. Diese hatte sich bereits in früheren Tests als markant leistungsstärker herausgestellt – zumindest was die Prozessortemperaturen betrifft.
Der Ventilator der H20 620 arbeitet mit maximal 2.000 U/min und wird über ein nur 15 Zentimeter kurzes Kabel betrieben. Es ist jedoch ab Werk vorgesehen, dass der Ventilator über das 30-cm-Pumpenkabel mit Strom gespeist wird. Als Anschlussstelle dient ein herkömmlicher 3-Pin-Connector ohne PWM-Funktion und leider auch ohne Drehzahlinformation. Die Regulierung der Drehzahl erfolgt anhand der Fluidtemperatur in der H2O 620 automatisch. Laut Datenblatt wird hier in einem Rahmen zwischen 1.450 und 2.000 U/min gearbeitet.