Antec H2O und Corsair Hydro im Test: Alternative Flüssigkeits-CPU-Kühler
8/13Temperaturtests
Grundlagen: Lüftermontage
Ein entscheidender Punkt bei der Verwendung der all-in-one-Kühllösungen ist die Wahl der Montagerichtung der Lüfter am Radiator. Grundlegend existiert das Problem, dass der Anwender hier gern zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen würde und die Radiatorbelüftung sowohl zur CPU- als auch zur Gehäusekühlung nutzen möchte. Dies lässt sich natürlich am besten realisieren, indem die Lüfter so montiert werden, dass sie die Luft aus dem Gehäuse durch den Radiator nach außen befördern. Diese Installationsform wird von uns als ausblasend bezeichnet und stellt sich beispielhaft mit der Antec H2O 920 und unseren 120-mm-Referenzlüftern wie im folgenden Bild dar.
Diese Konfiguration wird von Antec für die H2O 620 und auch die H2O 920 empfohlen, schließlich wird nicht nur der Prozessor gekühlt, sondern auch die Temperatur im Gehäuse effektiv abgesenkt, was allen Komponenten zugute kommt.
Corsair wiederum empfiehlt die von uns als einblasend beschriebene Ausrichtung. Hier saugen die Ventilatoren kühle Luft außerhalb des Gehäuses an und pressen sie durch die Lamellen des Wärmetauschers, erwärmen damit aber auch die Luft im Gehäuse.
In der Praxis hat sich die einblasende Variante als signifikant leistungsstärker herausgestellt. Zwar erwärmt sich das Gehäuseinnere tatsächlich etwas stärker, dem Effekt ist jedoch durch den kombinierten Einsatz weiterer, ausblasender Chassislüfter leicht beizukommen. Wir testen alle Flüssigkeitskühler unabhängig möglicher Herstellerempfehlungen in der einblasenden Variante. Ein kurzer Leistungsvergleich, durchgeführt mit der H2O 920 in Kombination mit unseren 120-mm-Referenzlüftern Alpenföhn Wing-Boost 120 bei Maximaldrehzahl, verdeutlicht die Unterschiede bei übertakteter CPU (4,8 GHz, 1,464 Volt) eindrucksvoll.
Dargestellt sind die arithmetischen Mittel der Durchschnittstemperaturen der vier Prozessorkerne im fünfzehnminütigen Auslastungsintervall nach erreichtem Maximaltemperatur-Plateau sowie die Gehäuseinnentemperaturen zum Messzeitpunkt.
In unserer Kurzanalyse fällt der Unterschied insbesondere bei nur einem verwendeten Lüfter (Position zwischen Gehäusewand und Radiator) eklatant aus. Nutzt man zwei Ventilatoren am Flüssigkeitskühler, so sind die Differenzen zwischen ein- und ausblasender Arbeitsrichtung nicht mehr ganz so deutlich. Unterm Strich sollte man sich jedoch mögliche Leistungsreserven durch falsch herum montierte Lüfter nicht entgehen lassen.