HTC One X im Test: Das neue Flaggschiff nach dem Desire
2/7One X im Überblick
Design & Verarbeitung
Die zuständigen Produktdesigner bleiben dem HTC-Stil auch mit dem One X treu. Auch ohne das wie üblich direkt über dem – in diesem Fall 4,7 Zoll großen – Display prangende Logo ist deswegen auf den ersten Blick klar, um was für ein Smartphone es sich handelt.
Was mancher Zeitgenosse „innovationsarm“ oder gar „langweilig“ nennt, ist in unseren Augen vielmehr die Beibehaltung von attraktiven Merkmalen. Dies gilt umso mehr deswegen, weil das Design von HTC-Smartphones keinesfalls stehen geblieben ist. Stattdessen gab es durchaus immer wieder Veränderungen – man erinnere sich an den diskussionswürdigen Knick beim Legend –, ohne dass dabei allerdings allzu mutig und viel experimentiert worden wäre.
Ein grundsätzlicher, auch dem allgemeinen Marktgeschehen geschuldeter Umstand ist, dass auch die HTC-Geräte immer dünner und leichter geworden sind. Das One X ist hierfür ein gutes Beispiel: Bei Maßen von 134,36 x 69,9 x 8,9 mm bringt das Gerät akzeptable 130 Gramm auf die Waage. Bei der Bautiefe hat man es mit einem durchaus beachtlichen Wert zu tun, der auf den Einsatz der vergleichsweise neuen S-LCD2-Technologie und den (leider) fest verbauten Akku zurückzuführen ist.
Das moderate Gewicht ist vor allem auf die Materialwahl zurückzuführen. Waren HTC-Geräte lange Zeit wegen ihrer Alu-Unibodys berühmt (Haptik) bzw. berüchtigt (Gewicht), kommt beim One X ein Polycarbonat-Case mit matt-grauem Finish zum Einsatz, das nicht nur in puncto Gewicht, sondern auch bei der Konnektivität Vorteile bietet. Wer sich mit Blick auf diese Veränderung vor einer unangenehmen Kunststoff-Haptik fürchtet, wird eines Besseren belehrt: Der Testkandidat liegt sehr angenehm in der Hand; obendrein wirkt das Gerät sowohl was Kratzer als auch mögliche Stürze anbetrifft sehr robust.
Auch die Verarbeitung fällt tadellos aus. Da der Akku wie erwähnt fest verbaut ist und der interne Speicher leider nicht per microSD-Karte erweitert werden kann, finden sich am Gerät so gut wie keine Spalten. Was also unter Usability-Gesichtspunkten für Stirnrunzeln sorgt, ist für die Augen ein kleiner Schmaus. Die SIM-Karte wird in einen per Nadel zu öffnenden Schacht eingeführt (Apple lässt grüßen), der sich im oberen Teil der Rückseite neben der leicht abstehenden Kamera-Linse befindet.
Von der Seite betrachtet fällt schließlich auf, dass das One X auf dem Display liegend eine minimale Wölbung nach innen aufweist. Der erwähnte Legend-Knick findet sich, wenn man so will, also auch beim One X, allerdings in wesentlich dezenterer, verträglicherer Form. Dabei liegt das Display plan auf dem Untergrund auf; dafür ist der Gerätebauch leicht konkav konzipiert, was neben möglichen technischen Gründen vor allem der Ergonomie zugute kommt und keine zusätzlichen Nachteile mit sich bringt, da das Gerät aufgrund der minimal abstehenden Linse trotzdem ohne Kippeln liegend bedient werden kann.
Der einzige Kritikpunkt findet sich schließlich bei der Display-Fassung. Auch hier liegt als Abschluss wie immer eine Gorilla-Glasscheibe auf, die aber nicht durch hochgezogene Ränder geschützt wird. Aus diesem Grund sollte man das Gerät möglichst nicht auf dem Display ablegen. Da es sich bei diesem Punkt aber um Mäkelei auf hohem Niveau handelt, lässt sich für den Abschnitt „Design & Verarbeitung“ festhalten: Das One X präsentiert sich erstklassig.