Intel Graphics HD 4000 & 2500 im Test: Chancenlos gegen AMD
18/18Fazit
Die CPU selbst hat sich bei Ivy Bridge gegenüber Sandy Bridge nur marginal geändert. Wie unser CPU-Artikel zeigt, steigt die Performance etwas an, der Turbo geht aggressiver zu Werke und die Leistungsaufnahme unter Last wurde gesenkt. Bei der GPU, genauer gesagt der Graphics HD 2500 sowie der Graphics HD 4000, hat sich dagegen deutlich mehr geändert.
Die wohl größte Verbesserung ist in der Performance zu suchen, die auf der Graphics HD 4000 einen recht großen Schritt ausgehend von der Graphics HD 3000 macht und in Spielen rund 30 Prozent mehr Leistung bietet. Sicherlich kein schlechtes Ergebnis, jedoch reicht es längst nicht dafür, AMDs Llano-Prozessor anzugreifen. Der A8-3870K mit integrierter Radeon HD 6550D ist weitere 35 Prozent schneller und mit „Trinity“ steht schon Llanos Nachfolger in den Startlöchern. In Sachen GPU-Leistung ist es für Intel also noch ein langer Weg, um mit der Konkurrenz gleichzuziehen.
Dennoch ist es mit der Graphics HD 4000 durchaus möglich, das ein oder andere Spiel flüssig wiederzugeben. Ja, die Auflösung sowie die Details müssen dazu stark reduziert werden, unmöglich ist es aber nicht. Wer Wert auf Spiele legt, sollte aber trotzdem zu AMDs Llano greifen – oder aber gleich zu einer diskreten Grafikkarte wie der Radeon HD 6570, die nochmals deutlich schneller ist.
Etwas enttäuschend ist dagegen die Leistung der Graphics HD 2500, denn dort hat sich offensichtlich nicht viel gegenüber der Graphics HD 2000 getan. Die Graphics HD 3000 auf Sandy Bridge ist gut 25 bis 30 Prozent schneller und die Differenz zur Graphics HD 4000 liegt damit bei hohen 70 Prozent.
Positives gibt es bei der Bildqualität zu berichten: Beim Anti-Aliasing ist die achtfache Variante hinzugekommen (die aber wohl nie genutzt wird) und das MSAA ist absolut gleichwertig zu der AMD- und Nvidia-Lösung. Die anisotrope Filterung ist nun komplett winkelunabhängig und zudem flackern die Texturen sichtbar weniger als auf AMDs Radeon-HD-5000- sowie Radeon-HD-6000-Generation. Intels AF-Qualität ist also besser als auf AMDs Llano-APU sowie gar dessen Trinity-Nachfolger! Das Niveau einer Radeon HD 7000 oder einer GeForce-Karte von Nvidia wird aber noch nicht erreicht.
Erwähnenswert ist zudem die Tessellation-Implementierung, die Intel anscheinend vorbildlich gelungen ist und die jene von AMD und Nvidias kleinster Variante übertrumpft. Ebenso positiv zu erwähnen ist die Integration von Intels eigener QuickSync-Technologie sowie die GPU-Computing-Leistung, die der von AMD in nichts nachsteht. Nicht vergessen werden darf die Qualität beim Abspielen einer Blu-ray, die ebenso auf hohem Niveau ist.
Falls eine integrierte Grafik genutzt wird und diese mehr als nur den Desktop darstellen soll, raten wir dennoch zu AMDs Llano-Prozessor beziehungsweise dem flinken A8-3870K. Die Grafikleistung ist einfach besser, zudem ist der Energiehunger vor allem unter Windows angenehm niedrig. Nicht zu vergessen ist auch der viel günstigere Preis, denn während der A8-3870 mit etwa 105 Euro zu Buche schlägt, wird Intels langsamste CPU mit einer Graphics HD 4000, der Core i5-3570K, mehr als doppelt so teuer werden.
Wer dennoch zu Ivy Bridge greifen möchte (und sei es, weil die viel bessere CPU-Leistung notwendig ist), dem raten wir mindestens einen DDR3-1.600-Speicher oder, wenn möglich, gar einen noch schnelleren RAM einzusetzen. Denn Ivy Bridge skaliert selbst mit 1.866 MHz noch sehr gut, sodass bei einem langsameren Speicher die Performance stark sinkt. Die Graphics HD 2500 lohnt sich dagegen nur, wenn keine Spiele wiedergegeben werden sollen. Für alle anderen Aufgaben ist die GPU schnell genug, für 3D-Titel ist die Leistung aber viel zu niedrig.
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