Intel Ivy Bridge im Test: Von Core i5-3450 bis i7-3770K
26/26Fazit und Empfehlung
Nach unzähligen Stunden mit fünf der neuen Prozessoren und vielen älteren Modellen zum Vergleich ist es Zeit, ein Fazit zu ziehen. Beeindruckend ist an erster Stelle die Leistungsaufnahme der neuen Modelle, liegt diese doch um bis zu 20 Prozent unter dem Vorgänger. Und trotz dieser 20 Prozent geringeren Energieaufnahme liefern alle Modelle auch noch etwas mehr Leistung als ihre Vorgänger. Fasst man das alles zusammen, hat sich die Effizienz im Gesamtpaket deutlich gesteigert! Doch wie immer gibt es dort, wo viel Licht ist, auch einen (kleinen) Schatten.
Denn die Leistungssteigerung kommt in erster Linie von minimal höheren Taktraten, der Unterstützung von DDR3-1600 und einem deutlich schärfer agierenden Turbo. Mit diesen Mitteln liegt der Core i7-3770K als Flaggschiff der „Ivy Bridge“ im Desktop je nach Art der Anwendung (Spiele, Office, theoretische Benchmarks) zwischen fünf und sieben Prozent vor dem Core i7-2700K, dem Flaggschiff der „Sandy Bridge“ aus dem letzten Jahr mit gleichem Basistakt von 3,5 GHz. Doch nimmt man dem „Ivy Bridge“ eben exakt diese Vorteile des Speichers sowie des Turbos und lässt beide bei 3,5 GHz nur im Basistakt arbeiten, schrumpft der Vorsprung auf ein bis drei Prozent zusammen. Spätestens hier wird wirklich deutlich, dass die Architektur eben doch die gleiche ist und nur minimale Dinge überarbeitet wurden. Unterm Strich waren die Erwartungen aber wohl doch höher, denn kleine einstellige Prozente verschwinden nahezu im Bereich der Messtoleranzen.
Am Ende zählt wie üblich aber das, was für den zahlenden Kunden herausspringt. Und eben diese können von den leicht höheren Taktraten und vor allem vom schärferen Turbo profitieren. So liegt am Ende der auf dem Papier 200 MHz geringer getaktete Core i5-3450 vor dem Core i5-2500K, einem der beliebtesten Prozessoren des letzten Jahres. Doch das ist nicht alles, denn zeitgleich kostet der Core i5-3450 auch noch 42 US-Dollar weniger als der Core i5-2500K und verbraucht 13 Prozent weniger Energie. Und exakt dies zieht sich auch zu den schnelleren Modellen durch. Der bereits erwähnte Core i5-3570K leistet durch die kleinen Updates bereits acht bis neun Prozent mehr als sein Vorgänger – auch dort bei weniger Stromverbrauch und einem minimal geringeren Preis (Verkaufsstart ab 29. April 2012).
Wie im letzten Jahr lohnen sich die Core i7 allerdings nur für diejenigen, die viel in Anwendungen arbeiten und so von den acht Threads profitieren. Denn in Spielen ist Hyper-Threading auch im Jahr 2012 mitunter sogar eine Bremse, im besten Fall passiert gar nichts. Gepaart mit dem doch deutlichen Aufpreis der Core i7 zu den kleineren Modellen sollte man letztlich lieber zum Core i5 greifen. Da diese bereits im letzten Jahr die Empfehlung bekommen haben, kann für die Nachfolger, die schneller und günstiger sind, dazu noch weniger Energie verbrauchen, natürlich wieder nur die Empfehlung herausspringen.
Wer sich weniger für die CPU und mehr für die Ivy-Bridge-GPU, Graphics HD 4000 und HD 2500, interessiert, dem empfehlen wir unseren Artikel über die reine Grafikleistung.
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