Mionix Zibal 60 im Test: Schwarze Schalter, grünes Licht
2/4Äußerlichkeiten
Geliefert wird die Zibal 60 in einer knappen, aber schicken Verpackung, die die Farbgebung des Produktes bereits vorwegnimmt. Das Zubehör fällt wenig umfangreich aus: Eine optional montierbare Handballenauflage, ein Quick-Start-Guide sowie ein Werkzeug zum entfernen der Tastencaps lassen aber keine Wünsche offen. Treiber werden nicht benötigt, da die grüne Schönheit per Plug’n’Play läuft und ohne Makro-Funktionalität oder weitere Spielereien, die einen solchen voraussetzen würden, auskommt.
Das Gehäuse der Mionix-Tastatur baut durch den Verzicht auf Sondertasten oder Displays weder besonders breit noch besonders tief. Lediglich die optionale Handballenauflage fügt weitere fünf Zentimeter Raumbedarf hinzu. Durch den recht hohen Platzbedarf der mechanischen Schalter liegt die Höhe jedoch schon ohne optional aufklappbare Hochstellfüße bei wenig kompakten 23 bis 35 Millimetern. Für Solidität setzt Mionix hier auf recht dicken Kunststoff sowie ein Metall-Inlay, was die Tastatur „wutsicher“ machen soll – für den rabiaten Frustabbau nach vernichtenden Online-Niederlagen. Auf jeden Fall aber wird das Gehäuse so verwindungssteif, gleichzeitig aber schwer: Mit gut anderthalb Kilo Lebendgewicht macht sich diese Sicherheit deutlich bemerkbar. Trotzdem liegt die Zibal 60 nicht überragend auf dem Schreibtisch, woran auch die Gummifüße an der Unterseite nichts ändern.
Das deutsche Layout der Zibal 60 orientiert sich am mittlerweile eher seltenen 105-Tasten-Modell. Zusatzknöpfe sind demnach keine vorhanden. Um dennoch Multimedia-Funktionalität zu bieten, wurde die linke Windowstaste durch einen „Action Key“ ersetzt, also einen „FN“-Schalter. „F1“ bis „F3“ dienen so der Lautstärkeregelung, „F5“ bis „F8“ der Steuerung eines Mediaplayers und „F10“ bis „F12“ der Helligkeitsregelung. Gehäuse, Handballenauflage und die zylindrischen Tasten verfügen überdies zwecks besserem Halt der Finger über eine leicht angeraute, mattschwarze Oberfläche. Letztere sind per lasercut-Verfahren beschriftet, was Abrieb während der Nutzung ausschließt.
Die Tasten an sich, weißer Kunststoff mit schwarzer Beschichtung, sind auch ohne Beleuchtung noch ordentlich abzulesen. Gerade in dunkleren Umgebungen empfiehlt es sich jedoch, die über den Cherry-Switches sitzenden, grünen LEDs zu aktiveren. Damit wird vor allem der obere Bereich der Caps gut ausgeleuchtet, die Zweitbelegungen bleiben jedoch im Dunkel der Nacht. Manche Tasten wie etwa „FN“ werden gar nur halb illuminiert.
Als wirklich gelungen darf die Beleuchtung nicht bezeichnet werden, da nicht jede Diode mit derselben Helligkeit brilliert. In Folge ergeben sich „darkspots“ auf dem Tastenfeld. So sind etwa die Ziffern 7 bis 0 dunkler als die sie umgebenden Tasten. Auch F8 leuchtet heller als F5, während F7 und F6 allenfalls schwach angestrahlt werden – die ganze Tastatur erscheint demnach im grünen Fleckenmuster. Die drei verschiedenen Helligkeitsstufen ändern an der beschriebenen Problematik nichts, lediglich die Beschränkung auf erleuchtete „WASD“-Tasten schafft Abhilfe, weil diese vier LEDs zufällig etwa gleich hell strahlen. Details, die manchen Nutzern möglicherweise nicht auffallen, in dreistelligen Preisklassen jedoch ein Kritikpunkt. Zudem wird die genutzte Konfiguration der Beleuchtung nicht gespeichert, muss also bei jedem Rechnerstart erneut gewählt werden – im Alltag nicht wirklich komfortabel.
Auf der Rückseite des Gehäuses auf Höhe des Ziffernblockes hat Mionix einen USB 2.0-Hub sowie durchgeschleifte Anschlüsse für Kopfhörer und Mikrofon (3,5mm Klinke) angebracht. Da das Panel jedoch recht dicht am Gehäuseboden liegt, leidet im Alltag die Erreichbarkeit sofern die Hochstellfüße nicht genutzt werden. Deren Nutzung erscheint dank des ohnehin schon angestellten Gehäuses auf keinen Fall für jeden Käufer zwingend notwendig, was hier strafverschärfend wirkt. Dies Anschlussbatterie ist zudem der Grund für das stattliche, mit Stoffsleeve versehene Kabel von einem Zentimeter Durchmesser, das sich elegant aus der Tastatur schlängelt. Der Datenhighway kann trotz seines Umfanges überraschend gut verlegt werden und macht im Alltag keinerlei Probleme. Sein anderes Ende splittet sich hydragleich in 30 Zentimeter lange Einzelkabel. Darunter sind auch zwei USB-Stecker, was für den integrierten Hub heißt, dass er sich keine Bandbreite mit der Tastatur teilen muss. Eine gute Idee, denn so können auch stromhungrige Geräte an den beiden Ports andocken.